Sukrin - harmloser Zuckerersatzstoff oder Reizstoff?
Autor: Richard Haßler
Vor einiger Zeit erhielt ich eine Mail, von einem scheinbar völlig erleuchteten Menschen, in der auf einen Link zum einem Video verwiesen wurde. In diesem Video wurde der angeblich völlig harmlose Zuckerersatzstoff Sukrin angepriesen.
Doch, wie harmlos ist dieser Zuckerersatzstoff wirklich? Dazu sollte man wissen, was Sukrin eigentlich ist!
Sukrin ist ein Stoff, der Erythrit enthält.
http://de.wikipedia.org/wiki/Erythrit Es besitzt als Süßungsmittel rund ein Drittel weniger Süßkraft wie normaler Haushaltszucker. Erythrit ist kein reines Kunstprodukt, sondern kommt auch in der Natur vor und ist zum Beispiel in Käse, Obst z.b. Birnen oder Pistazien enthalten. In der Lebensmittelindustrie wird es schon seit längerem verwendet, und ist unter der Bezeichnung E968 bekannt.
Erythrit (E968) ist außerdem, laut gesetzlich vorgeschriebener Gefahrstoffkennzeichnung, als „Reizend“ eingestuft.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Reizender_StoffEs ist lediglich in kleinen Mengen verträglich. Wenn Sie aber größere Mengen zu sich nehmen, dann kann es zu unangenehmen Nebenwirkungen, wie Blähungen, Bauchschmerzen oder Durchfall kommen. Es sind die Folgen eines zu großen Erythrit-Konsums.
Nicht ohne Grund müssen deshalb auch alle Lebensmittel, die mehr als 10 Prozent Erythrit enthalten, einen Warnhinweis tragen, auf dem auf die möglichen Nebenwirkungen hingewiesen werden muss.
Ist Sukrin als doch nicht so harmlos, wie es angepriesen wird? Mit Sicherheit ist durch die Einnahme von Sukrin nicht generell mit lebensbedrohlichen Folgen zu rechnen. Die möglichen unangenehmen Nebenwirkungen jedoch, welche nicht von der Hand zu weisen sind, sollten immer Beachtung finden, wobei ein Durchfall gerade bei einem Diabetiker als ein sehr hoch einzustufender Risiko-Faktor zu betrachten ist.
Ich möchte und kann dem Verfasser dieser Mail nichts Böses unterstellen. Aber er kann und darf sich nicht darauf verlassen, dass der Zuckerersatzstoff Sukrin für jeden Diabetiker gleichermaßen verwendbar und verträglich ist. Jeder Diabetiker hat eine andere Kranken-Geschichte. Jeder Organismus reagiert somit völlig anders auf bestimmte Lebensmittel und deren Inhaltsstoffe.
FAZIT: Jeder, der Anderen gut gemeinte Ratschläge, und gerade solche die in die medizinische Indikation kranker Menschen einzugreifen drohen, gibt, sollte sich zuvor zumindest etwas Fachwissen aneignen und solche, andere Menschen als blöd hinstellende Sätze wie:
„Natürlich gibt es viele, die sagen“ "dann spritze ich mir das einfach weg“ "Super. Und schon wird derjenige noch dicker.“ unterlassen.
Redaktion: Pro-Diabetes
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