Auf Schritt und Tritt! Gut zu Fuß – auch mit DiabetesDiabetikerfüße sind Mimosen: Sie wollen gehegt und gepflegt werden, um ihrer tragenden Rolle gerecht zu werden. Gute Blutzuckerwerte sind dabei das A und O.
Eine Druckstelle am Fuß, ein kleiner Riss in der Haut, ein eingewachsener Zehennagel: Solche Bagatellen bekommt der Körper normalerweise rasch in den Griff. Bei Menschen mit Diabetes funktioniert das jedoch oft nicht reibungslos. Aus kleinen Verletzungen können sich Geschwüre oder Wunden entwickeln, die sich entzünden und nur sehr langsam wieder heilen. Schlimmstenfalls wird die Wunde größer oder es kommt zu Infektionen – dann ist schnelles und fachkundiges Handeln gefragt, um die Amputation eines Zehs oder von Teilen des Fußes zu vermeiden.
Das Diabetische Fußsyndrom ist eine Folgekrankheit des Diabetes, vor allem nach langer Diabetesdauer oder bei dauerhaft hohen Blutzuckerwerten. Denn diese schädigen die Nerven (Neuropathie) und Gefäße (Angiopathie), vor allem wenn man zusätzlich raucht. Aufgrund des verminderten Schmerzempfindens in den Füßen spürt man nicht mehr, wenn man auf einen Kiesel tritt, der Schuh drückt oder das Fußbad zu heiß ist. Kleine Verletzungen bleiben unbemerkt und werden meist zu spät behandelt.
Darüber hinaus lässt die Nervenstörung die Schweißproduktion in den Füßen versiegen; infolge dessen wird die Haut rissig, trocken und verletzungsanfällig. Oft bestehen gleichzeitig Durchblutungsstörungen in den Beinen, die dazu führen, dass selbst kleine Wunden am Fuß schlecht heilen.
Sinnvoll: Der tägliche Fuß-TÜV
So weit muss es aber nicht kommen. Die beste Vorbeugung gegen das Diabetische Fußsyndrom ist eine dauerhaft gute Blutzuckereinstellung und nicht zu rauchen. Der zweite Pfeiler ist eine sorgfältige Fußpflege (siehe kleine Pflegeanleitung). Diabetiker sollten ihre Füße täglich mit einem Spiegel inspizieren, um Druckstellen, Blasen, Risse, Fußpilz oder kleine Wunden früh zu erkennen. Wer fündig wird, wendet sich umgehend an eine Praxis, Ambulanz oder Klinik, die sich auf die Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms spezialisiert hat. Zertifizierte Einrichtungen in der Nähe finden Sie auf der Homepage der Deutschen Diabetes Gesellschaft:http://www.ag-fuss-ddg.de. Je früher eine Verletzung behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Auch wenn die Füße keine Probleme machen, steht einmal pro Jahr eine gründliche Fußuntersuchung beim Hausarzt oder Diabetologen an. Bei Nerven- und Gefäßveränderungen sind engmaschigere Kontrollen notwendig. Das gilt auch für Diabetiker, die bereits eine Fußwunde hatten.
Kleine Pflegeanleitung für Ihre Füße:
•Füße täglich mit milder, rückfettender Seife waschen und gründlich abtrocknen, vor allem zwischen den Zehen.
•Fußbäder sollten maximal drei Minuten dauern, sonst weicht die Haut auf und Keime können eindringen. Patienten mit einer Neuropathie sollten die Wassertemperatur mit einem Badethermometer kontrollieren. Es sollte nicht wärmer als 37 °C sein.
•Nach dem Waschen Füße eincremen, um Hautrisse zu verhindern – am besten mit Harnstoffcremes (5 oder 10 %) oder speziellen Fuß-Schäumen.
•Hornhaut einmal wöchentlich während oder nach dem Fußbad entfernen, am besten mit einem Bimsstein. Metallene Hornhautfeilen, Hobel, Raspeln und Scheren sind wegen der Verletzungsgefahr tabu.
•Schwielen, Hornhaut oder Warzen behandelt der Podologe.
•Strümpfe sollten hauptsächlich aus Baumwolle bestehen und keine drückenden Nähte haben. Vermeiden Sie Faltenbildung: Falten können Druckstellen verursachen.
•Schuhe sollen bequem sein, ein weiches Innenfutter ohne drückende Nähte haben, den Fuß nicht einengen und an den Zehen einen Zentimeter Luft lassen. Tasten Sie die Schuhe vor dem Anziehen innen ab, damit Sie kleine Steinchen oder Falten im Futter entfernen können.
•Besprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder Diabetologen, welche Schuhe für Sie geeignet sind!
Pressemitteilung: Abbott Diabetes Care
https://www.abbott-diabetes-care.de