Europäische Studie: Männer haben häufiger eine gute Blutzuckereinstellung als FrauenBARCELONA, 25. Oktober (Biermann) – Männer mit Typ-1-Diabetes scheinen aktuellen Forschungsergebnissen zufolge ihre Blutzuckerwerte besser im Griff zu haben als Frauen; bei Jungen und Mädchen gibt es in dieser Hinsicht aber offenbar keinen Unterschied.
Für die Studie, die anlässlich des diesjährigen Kongress der European Association for the Study of Diabetes (EASD) in Barcelona vorgestellt wurde, analysierten Wissenschaftler die Daten von Typ-1-Diabetikern aus zwölf Ländern (Deutschland, Österreich, Dänemark, Italien, Lettland, Neuseeland, Norwegen, Schottland, Slowenien, Schweden, Ukraine und USA). Insgesamt standen Informationen zu mehr als 142.000 Typ-1-Diabetikern im Kindes- und Erwachsenenalter für die Untersuchung zur Verfügung.
Die Forscher von der Internationalen Gruppe zur Versorgungsqualität bei Typ-1-Diabetikern unter der Leitung von Prof. Sarah Wild (Edinburgh) nahmen je Patient Daten aus ein bis zwei Jahren unter die Lupe. Dabei verglichen sie, wie viele Patienten jeweils einen HbA1c-Wert von 7,5 Prozent oder darunter erreichten.
Die Arbeitsgruppe stellte fest, dass der Anteil derjenigen Patienten mit einem HbA1c-Wert über 7,5 Prozent (und damit einer eher schlechten Blutzuckereinstellung) von 64 Prozent bei Jungen bis zu sogar 74 Prozent bei jungen Frauen (zwischen 15 und 29 Jahren) reichte.
In der Altersgruppe bis 15 Jahre gab es den Forschern zufolge im Hinblick auf die Blutzuckereinstellung keinen bedeutenden Unterschied zwischen Geschlechtern. Anders sah es in den höheren Altersgruppen aus: Frauen zwischen 15 und 25 Jahren verfehlten den angestrebten HbA1c-Wert mit einer um acht Prozent höheren Wahrscheinlichkeit als gleichaltrige Männer. Bei Frauen ab dem 30. Lebensjahr war diese Wahrscheinlichkeit immer noch um sechs Prozent erhöht.
„In dieser Analyse zu Typ-1-Diabetes mit Daten aus verschiedenen Ländern zeigte sich, dass Männer mit höherer Wahrscheinlichkeit eine bessere Blutzuckereinstellung erreichen als Frauen”, fasst Prof. Wild zusammen. „Eine Erklärung dafür könnte sein, dass Frauen dazu neigen, höhere Hämoglobin-Werte zu haben als Männer, was wiederum die höheren HbA1c-Werte verständlich machen könnte. Es muss aber noch mehr geforscht werden, um dies zu bestätigen.“
Quelle: Diabetologia, 23.09.2013;
Pressemitteilung: Pressemitteilung:BD Becton Dickinson
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