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Tanzen für bessere Zuckerwerte

Do 12. Mai 2016, 10:37

Tanzen für bessere Zuckerwerte

Es muss ja nicht immer Joggen sein: Tanzen bringt für den Diabetes genauso viel. Ob mit Tanzpartner oder alleine – Tipps für Einsteiger auf dem Parkett.

Endlich mal ein Sport, der ihm Spaß macht: Jeden Mittwochabend trifft sich Hans-Jürgen H. (77) mit anderen Tanzbegeisterten zum Square Dance im Münchner Tanzclub "Dip-N-Divers". "Da fliegen die Röcke, da kann ich alle Sorgen vergessen!", schwärmt der Typ-2-Diabetiker, der auch deshalb mit dem Tanzen begonnen hat, um mit mehr Bewegung für bessere Zuckerwerte zu sorgen. Tanzen fühlt sich für ihn nicht nach diszipliniertem Sportprogramm an – sondern bereitet ihm so viel Freude, dass er die Anstrengung gar nicht spürt.

Tanzen trainiert Körper und Kopf

Tanzen ist eine herrliche Medizin: Es kräftigt Muskeln und Knochen, stärkt Herz und Kreislauf, schmiert die Gelenke, schult den Gleichgewichtssinn und tut dem Stoffwechsel gut. Hobbytänzer mit Diabetes haben nicht nur prima Chancen auf bessere Blutzucker- und Blutdruckwerte. Tanzen trainiert nebenbei auch das Gehirn. Vor allem Konzentrations- und Koordinationsfähigkeit, Reaktionsvermögen, Gedächtnis und Orientierungssinn profitieren. Zudem verblassen beim ausgelassenen Tanz im Takt der Musik Stress und Alltagssorgen. Das Gefühl, den Körper unter Kontrolle zu haben, und die Begegnung mit anderen Tänzern lassen Glücksgefühle keimen.

Weil ausgiebiges Tanzen, wie jede Art von sportlicher Aktivität, den Blutzucker senkt, sollten Diabetiker aber rechtzeitig darüber nachdenken, ob die Dosis von Tabletten oder Insulin angepasst werden muss, bevor es aufs Parkett geht. Dr. Meinolf Behrens vom Diabeteszentrum Minden rät, sich dazu vorab mit seinem Arzt zu besprechen: "Tanzen verbraucht viel Energie, was oft unterschätzt wird", sagt der Diabetologe.

Vorsicht vor Unterzuckerung

Zu Vorsicht rät er vor allem bei abendlichen Tanzveranstaltungen: "Wenn die Therapie nicht auf die Aktivität abgestimmt wird, steigt die Gefahr einer nächtlichen Unterzuckerung."

Wer Insulin spritzt, sollte vor Tanzbeginn einen Blutzucker von etwa 150 bis 180 mg/dl (8,3 bis 10 mmol/l) haben, um keine Unterzuckerung zu provozieren. Und natürlich immer ein paar schnelle Kohlenhydrate, zum Beispiel in Form von Traubenzucker-Täfelchen, bereithalten.

Eine Faustregel, wie viel weniger Insulin und wie viel mehr Kohlenhydrate Tänzer brauchen, gibt es allerdings nicht. Wie sich Bewegung auf den Zuckerspiegel auswirkt, ist bei jedem Menschen anders.

Füße vorher untersuchen lassen

Klarheit schaffen engmaschigere Zuckerkontrollen vor allem in der Anfangszeit. Hans-Jürgen H. spritzt zum Beispiel vor einem Tanzabend zwei Einheiten weniger Insulin als sonst – und isst zwischendurch immer wieder ein Schokoladenstückchen, um nicht zu unterzuckern. Damit hat er seine Werte gut im Griff.

Tanzen ist Schwerarbeit für die Füße. Und die sind bei Diabetikern eine besonders sensible Körperregion. Deshalb steht vor dem Tanz-Start ein Gespräch beim Mediziner an. Mit einfachen Tests kann der Arzt feststellen, ob die Füße gesund sind oder ob Nervenstörungen vorliegen. Sie treten bei älteren Menschen mit langjährigem Diabetes recht häufig auf. "Wenn die Sensibilität beeinträchtigt ist, reagieren die Füße auf die ungewohnte Aktivität besonders empfindlich", sagt Dr. Karl Zink von der Fußambulanz des Diabetes Zentrums Bad Mergentheim.

Bequeme Schuhe zum Tanzen anziehen

Auch wenn die Verletzungsgefahr beim Standardtanzen relativ gering sei, sollte man sich aufs Tanzparkett besser nur mit Bequemschuhen bzw. Diabetes-Schutzschuhen wagen. Diese bestehen aus festem Material, lassen sich weich abrollen und besitzen ein wulst- und nahtfreies "Innenleben", das mit einer herausnehmbaren Sohle individuell angepasst werden kann. Perfekt fürs Tanzen – sogar dann, wenn einem die Partnerin versehentlich auf die Zehen steigt. Nach dem Tanzabend freuen sich die Füße über eine Extraportion Pflege: ein kurzes (nicht heißes!) Fußbad und anschließend ein feuchtigkeitsspendendes, harnstoffhaltiges Pflegeprodukt.

Hans-Jürgen H. trägt beim Square Dance übrigens normale Schuhe mit glatter Ledersohle, damit er bei den vielen Drehungen nicht den Schwung verliert. Seine Füße sind trotz seines langjährigen Diabetes gesund. "Vielleicht gerade weil ich sie immer beanspruche", sagt er.


Welcher Tanz passt zu mir?

Praktisches fürs Parkett: Hier die wichtigsten Infos für leichtfüßige Sportler in spe.

•Schwierigkeitsgrad: Einstiegskurs oder Goldstar? Das bestimmen die Tänzer selbst. Jede Tanzart lässt sich schneller oder langsamer, komplexer oder leichter ausführen. Fragen Sie einfach nach.

•Tanzpartner/Tanzpartnerin: Perfekt für Paare, die auf der nächsten Party glänzen wollen: Standardtänze. Dazu gehören Klassiker wie langsamer Walzer, Tango, Wiener Walzer, Foxtrott, Slow-fox, Quickstep. Auch für lateinamerikanische Tänze wie Samba, Cha-Cha-Cha, Rumba, Paso Doble, Jive braucht es einen Partner. Und wenn es keinen gibt? Dann findet man zum Beispiel einen bei einer Tanzpartner-Börse – entweder auf der Homepage der Tanzschule oder im Internet (in die Suchmaschine "Tanzpartnersuche" eingeben).

Tanzen ohne Partner – auch das ist kein Problem und erfreut sich vor allem bei Frauen ab 50 wachsender Beliebtheit. Hier die besten Möglichkeiten für Solo-Tänzer und -Tänzerinnen.

•Line Dance: Dabei tanzt man nebeneinander bzw. hintereinander einfache Schrittfolgen zu Pop- und Countrymusik.

•Club Agilando: Eine Line-Dance-Variante, kombiniert aus tänzerischer Gymnastik ohne Bodenübungen und Gesellschaftstanz.

•Zumba Gold: Eine einfache Zumba-Version, mit eher simplen Tanzschritten und unkomplizierten Choreografien zu meist lateinamerikanischen Rhythmen.

•Stepptanz: Zu den Bewegungen rhythmisch mit den Schuhen klackern: Darum geht’s beim Steppen. Recht anstrengend und daher eher etwas für Menschen mit guter Kondition.



Quelle: Diabetes Ratgeber http://www.diabetes-ratgeber.net

Do 12. Mai 2016, 10:37

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