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 Betreff des Beitrags: Richtig essen vor und nach dem Sport
BeitragVerfasst: Fr 22. Nov 2013, 19:40 
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Registriert: Sa 16. Nov 2013, 19:00
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Alle Muskeln auf Trab. Richtig essen vor und nach dem Sport

Wenn Diabetiker zum Sport starten, sollten ihre Blutzuckerwerte leicht erhöht sein – zum Schutz vor einer Unterzuckerung.

Rein in die Joggingschuhe, rauf aufs Fahrrad, ab ins Schwimmbad: Wenn Muskeln arbeiten, verbrauchen sie je nach Sportart bis zu 300-mal mehr Energie als in Ruhe. Diese Energie stammt zunächst aus muskeleigenen Glukosereserven, später holen sich die Muskeln Glukosenachschub aus dem Blut. Das funktioniert beim Sport besonders gut, weil das Insulin dann besser wirkt und mehr Glukose in die Zellen schleust.

Bei insulinpflichtigen Diabetikern können diese Prozesse dazu führen, dass der Blutzuckerspiegel in den Keller sinkt und eine Unterzuckerung droht. Das gilt auch für Menschen mit Diabetes, die orale Antidiabetika zur Ankurbelung der Insulinproduktion nehmen. Um gegenzusteuern, können sie entweder weniger Mahlzeiteninsulin spritzen oder eine Extraportion Kohlenhydrate essen.

Geplant oder spontan?
Welche Strategie man wählt, hängt vom Vorhaben ab: Wie lange will ich welche Sportart treiben? Wie intensiv ist die Belastung? Ist der Tennisplatz um 13 Uhr gebucht und das Mahlzeiteninsulin wird um 12 Uhr gespritzt, kann man das einplanen und die Dosis um circa 50 Prozent reduzieren. Wer sich dagegen spontan entscheidet, eine Runde durch den Wald zu joggen, sollte eher zusätzliche Kohlenhydrate essen. Für Kalorienbewusste ist Obst empfehlenswert, etwa eine große Banane; Schlanke kommen zum Beispiel mit einem Schokoriegel gut zurecht.

In jedem Fall sollten die Blutzuckerwerte vor dem Start leicht erhöht sein und idealerweise zwischen 150 und 180 mg/dL (8,3 und 10,0 mmol/L) liegen. Während der Aktivität fällt der Blutzuckerspiegel dann ab, im Schnitt um 40 mg/dL (2,2 mmol/L) pro halbe Stunde Sport.

Bei einem Ausgangswert von unter 150 mg/dL (8,3 mmol/L) sollte man erst schnell wirksame Kohlenhydrate via Limo oder Obst aufnehmen. Zusätzlich sorgen langsam wirkende Kohlenhydrate etwa aus einem Müsliriegel für ein kleines Energiepolster. Nach einer halben Stunde zeigt eine erneute Messung, ob der Blutzuckerwert nun im grünen Bereich zwischen 150 und 180 mg/dL (8,3 und 10,0 mmol/L) liegt.

Ketontest bei hohem Blutzucker
Vorsicht auch bei einem zu hohen Blutzuckerwert von über 250 mg/dL (13,9 mmol/L): Möglicherweise steckt ein Insulinmangel dahinter und es bahnt sich eine gefährliche Übersäuerung (Ketoazidose) an. In diesem Fall häuft sich Glukose im Blut an, gleichzeitig werden die Fettspeicher zur Energiegewinnung genutzt. Beim Abbau der Fettsäuren entstehen Ketonkörper in rauen Mengen – saure Moleküle, die den Stoffwechsel entgleisen lassen, bis hin zum Koma und Kreislaufversagen. Ketonkörper lassen sich im Urin oder Blut bestimmen, wobei der Bluttest exaktere Werte liefert. Hierfür eignet sich das Blutzucker-Messsystem FreeStyle Precision: Neben dem Blutzuckerwert erfasst das Gerät mit einem speziellen Teststreifen zusätzlich auch die Konzentration des Ketonkörpers Beta-Hydroxybutyrat.

Fällt der Ketonkörpertest positiv aus, ist Sport tabu. In diesem Fall wird der Blutzuckerwert zuerst mit Insulin korrigiert, um auf den Zielbereich von 150-180 mg/dL (8,3 und 10,0 mmol/L) zu kommen. Ist der Ketontest negativ, besteht kein Grund zur Sorge. Eventuell ist die Aufregung vor einem Wettkampf schuld an dem hohen Wert – dabei kann jedoch keine Ketoazidose entstehen und in der Regel ist keine Korrektur notwendig, denn mit dem Lampenfieber sinkt auch der Blutzuckerspiegel.

Muskelauffülleffekte nach dem Sport
Sport wirkt übrigens lange nach: Um die leeren Speicher zu füllen, ziehen Leber und Muskulatur noch mindestens zehn Stunden nach der Aktivität Glukose aus dem Blut. Während dieser Muskelauffülleffekte neigen Diabetiker zur Unterzuckerung, die sich mit einer Spätmahlzeit vor dem Zubettgehen oder erhöhten Zielwerten zur Nacht auffangen lässt.


Pressemitteilung: Abbott Diabetes Care https://www.abbott-diabetes-care.de


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