Erhöhtes Leberenzym deutet schon vor Schwangerschaft auf Gestationsdiabetes hinOAKLAND , 9. Mai (Biermann) — Schwangere, bei denen ein häufiges gemessenes Leberenzym erhöht ist, entwickeln laut einer amerikanischen Untersuchung doppelt so häufig einen sogenannten Gestationsdiabetes wie Frauen, die entsprechende geringe Werte aufweisen.
Wissenschaftler einer amerikanischen Krankenversicherung analysierten die Krankenakten von mehr als 250 Frauen, die während ihrer Schwangerschaft einen Diabetes entwickelt hatten, und verglichen die Daten mit denen von fast 500 Frauen, bei denen dies nicht der Fall gewesen war.
Der Gestations- oder Schwangerschaftsdiabetes beziehungsweise eine Glucoseintoleranz während der Schwangerschaft ist in den vergangenen Jahrzehnten immer häufiger geworden, erklären die Wissenschaftler um Monique M. Hedderson. Er stellt inzwischen eine der häufigsten Schwangerschaftskomplikationen dar. In der Folge kann es zu Problemen bei der Geburt kommen – unter anderem, weil die Kinder von betroffenen Müttern bei der Geburt in der Regel größer sind als normal.
Außerdem belegen aktuelle Studien, dass Frauen mit einem Schwangerschaftsdiabetes später im Leben häufiger an einem Typ-2-Diabetes erkranken. Auch für die Nachkommen hat ein Gestationsdiabetes der Mutter Folgen: Diese Babys haben ein höheres Risiko, zu fettleibigen Kindern und Jugendlichen heranzuwachsen und später selbst Diabetiker zu werden.
Die Leber, so führen die Autoren der aktuellen Studie aus, spiele für die Regulierung der Blutzuckerwerte eine wichtige Rolle. Bei dem Leberenzym Gamma-Glutamyl transferase (kurz: GGT) handelt es sich um einen häufig gemessenen Marker für die Leberfunktion, der in der Vergangenheit auch schon mit dem Auftreten einer Insulinresistenz in Zusammenhang gebracht worden ist. GGT kann somit auf einen beginnenden Gestations- oder Typ-2-Diabetes hindeuten.
„Es gibt verschiedene Biomarker, die offenbar mit dem Risiko für Gestationsdiabetes in Zusammenhang stehen”, erklärt Hedderson. „Unsere aktuelle Studie sowie ältere, die wir durchgeführt haben, liefern den Beweis dafür, dass Frauen, die einen Schwangerschaftsdiabetes entwickeln, schon vor der Schwangerschaft Stoffwechselabweichungen aufweisen. In Zukunft könnten wir versuchen eine Gestationsdiabetes zu vermeiden, indem wir eingreifen, bevor die Frauen schwanger werden.“.
Quelle: Kaiser Permanente, 02.05.2014
Pressemitteilung: BD Medical - Diabetes Care
http://www.bd.com/de/diabetes/