Eine Erkrankung wie Diabetes betrifft nicht nur den Körper, sondern wirkt sich oft auch auf das seelische Wohlbefinden aus.

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Depression und Angst bei Diabetes

Di 17. Mär 2015, 10:01

Depression und Angst bei Diabetes – Wie sich Insulinresistenz auch auf das Verhalten auswirkt


BOSTON, 4. März (Biermann) – Man weiß zwar, dass Diabetiker im Vergleich zu anderen Menschen mit chronischen Erkrankungen anfälliger für Angststörungen und Depressionen sind – doch weshalb dies so ist, konnte man sich bislang nicht wirklich erklären. Wissenschaftler vom Joslin Diabetes Center in den USA liefern nun eine mögliche Erklärung dafür.

Die Forscher untersuchten Mäuse, die genetisch so verändert worden waren, dass ihre Gehirne nicht auf Insulin reagierten. Diese Tiere zeigten Verhaltensmerkmale, die auf Angst und Depression hindeuteten. In der Folge konnten die Wissenschaftler dann einen Mechanismus identifizieren, durch den die Werte des wichtigen Neurotransmitters Dopamin in den mit diesen Störungen zusammenhängenden Hirnarealen abgesenkt werden.

„Dies ist die erste Untersuchung, die direkt zeigt, dass die Insulinresistenz im Gehirn tatsächlich zu einer Verhaltensveränderung führen kann“, erklärt Dr. C. Ronald Kahn vom Joslin Diabetes Center. Seine Arbeitsgruppe setzte die genetisch veränderten Mäuse in Tests, die üblicherweise zur Überprüfung von Medikamenten gegen Angst und Depressionen dienen, Stress aus. Während die jüngeren der Tiere sich dabei weitestgehend normal verhielten, zeigten die im mittleren Alter (bei Mäusen etwa 17 Monate) deutliche Anzeichen für Verhaltensstörungen.

Als man die Gehirne der Tiere untersuchte, fand man einen veränderten Stoffwechsel in den Mitochondrien, die die Zellen mit Energie versorgen. Unter anderem produzierten diese Mitochondrien vermehrt zwei Enzyme, die Dopamin abbauen. Dieser Neurotransmitter spielt für das Verhalten eine wichtige Rolle. „Diese Mäuse setzten zwar eine normale Menge Dopamin frei, verstoffwechselten es aber aufgrund der Veränderung in den Mitochondrien schneller, so dass es dem Körper nicht so lange wie normal zur Verfügung stand”, erläutert Dr. Kahn. „Wir glauben, dass dieser Umstand zum Verhalten beiträgt. Tatsächlich konnten wir einige der Verhaltensveränderungen korrigieren, indem wir Antidepressiva verabreichten, die die den Dopaminverfall bremsen.“

Schon in der Vergangenheit hat die Forschung Belege dafür geliefert, dass es einen Zusammenhang zwischen Insulinresistenz und neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer gibt. „Ältere Studien haben gezeigt, dass bei Alzheimer-Patienten der Abbau der kognitiven Funktion gebremst werden kann, wenn man durch die Nase inhaliertes Insulin verwendet. So soll dem Gehirn mehr Insulin direkt zur Verfügung gestellt werden“, fügt Dr. Kahn hinzu. „Natürlich ist es noch viel zu früh, denn wir sprechen hier über Forschung in einem sehr frühen Stadium – aber man könnte sich vorstellen, dass über die Nase verabreichtes Insulin bei Diabetikern tatsächlich gegen Depressionen oder Angstgefühle wirken könnte.“

Quelle: Joslin Diabetes Center, 02.03.2015, PNAS, 02.03.2015 (Vorabveröffentlichung online)


Pressemitteilung: BD Medical - Diabetes Care http://www.bd.com/de/diabetes

Di 17. Mär 2015, 10:01

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