Positive Einstellung verbessert DiabeteskontrolleHARRISBURG, 12. September (Biermann) – Eine positive Einstellung gegenüber der Erkrankung und Unterstützung aus dem sozialen Umfeld kann Diabetikern helfen, mit den psychosozialen Herausforderungen, die ihr Leiden mit sich bringt, besser umzugehen. Das ist das Ergebnis einer internationalen Studie.
Die DAWN2-Studie (Second Diabetes Attitudes, Wishes and Needs Study – zu Deutsch: Studie zu Einstellungen, Wünschen und Bedürfnissen von Diabetikern) ist nach Angaben der durchführenden Wissenschaftlern die bisher größte Untersuchung, in denen persönliche Angaben von Betroffenen analysiert wurden. Die ursprüngliche DAWN-Studie hatte 2001 ergeben, dass 41 Prozent aller darin untersuchten erwachsenen Diabetiker psychosoziale Probleme hatten.
In der nun veröffentlichten Nachfolgeuntersuchung zeigte sich, dass fast die Hälfte – 46 Prozent – der Probanden mit Diabetes in Bezug auf ihre Erkrankung negative emotionale, psychologische und soziale Erfahrungen gemacht hatten. Dabei traten zwei Hauptproblemfelder zutage: Zum einen berichteten die Studienteilnehmer über Ängste und sogar Depressionen und Hoffnungslosigkeit, zum anderen fühlten sich viele aber auch am Arbeitsplatz diskriminiert – bis hin zum Verlust desselben aufgrund ihrer Erkrankung.
Fast 8600 Typ-1- oder Typ-2-Diabetiker waren für die DAWN2-Studie befragt worden. Dabei stellte sich heraus, dass eine positive Einstellung der eigenen Erkrankung gegenüber vor Depressionen und Ängsten schützen konnte, und dass die Unterstützung seitens Freunden und Familie eine große Rolle spielte.
„Manche Probanden erklärten, dass der Diabetes ihr Leben sogar bereichert habe, weil sie sich nun gesünder ernährten oder der Zusammenhalt in der Familie stärker geworden war, um Probleme gemeinsam überwinden zu können. Und sie wussten nach eigenen Angaben besser das zu schätzen, was sie hatten,“ erklärt Heather Stuckey, eine der Forscherinnen in der DAWN2-Studie.
Ein kürzlich veröffentlichte Neuauflage des amerikanischen National Health and Nutrition Examination Survey (Nationale Untersuchung zu Gesundheit und Ernährung) hatte ergeben, dass ein großer prozentualer Anteil von Diabetikern schlecht eingestellte Blutzuckerwerte hat. Forscher glauben, dass ein solcher nicht gut kontrollierter Diabetes nicht nur allein durch mangelndes Wissen über die Erkrankung erklärt werden kann. Deshalb wurden in der DAWN2-Studie auch psychosoziale Faktoren untersucht, die eine Rolle dabei spielen könnten.
„Wir glauben, dass es die Dinge unter der Oberfläche sind – wie die Menschen sich fühlen und wie sie denken, wie sie auf den Diabetes reagieren und wie sie damit umgehen – die zu einem schlechten Management der Erkrankung durch den Patienten selbst führen,“ so Stuckey.
Quellen: Penn State University, 09.09.2014; Diabetes Care 2014;37(9):2466-2474Pressemitteilung: BD Medical - Diabetes Care
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