So beugen Sie Fußpilz vorDiabetiker haben ein besonderes Risiko für Fußpilz, da er bei ihnen oft gute Bedingungen findet. Früh erkannt, lässt er sich leichter behandeln.
Er führt die Hitliste der Peinlichkeiten an, noch vor Warzen oder Herpes. Der Fußpilz, so ergab eine Umfrage, ist für Deutsche ein echtes Tabuthema, wenn es um Hautkrankheiten geht. Dabei ist die Erkrankung fast schon ein Volksleiden, denn angeblich macht jeder Dritte irgendwann Bekanntschaft mit ihr.
Wer sich ansteckt, braucht sich nicht zu schämen. Denn Fußpilz hat nichts mit Nachlässigkeit bei der Körperhygiene zu tun. Sondern damit, dass der Erreger fast allgegenwärtig ist und das ganze Jahr über Saison hat. Seinen Weg von Mensch zu Mensch findet er über Sporen, die durch Hautschuppen übertragen werden.
Fußpilz findet bei Diabtikern gute Voraussetzungen
Begegnen kann man ihnen überall, wo viele Menschen barfuß laufen und dabei Hautpartikel hinterlassen: in Fitnessstudios und Schwimmbädern, in Umkleideräumen, Gemeinschaftsduschen, Hotelzimmern. Zudem sind die Sporen sehr widerstandsfähig. So können sie zum Beispiel in Schuhen und auf Teppichen monatelang überleben. Feuchtigkeit auf der Haut oder kleine Verletzungen an den Füßen begünstigen die Infektion. „Bei Diabetikern findet der Erreger besonders gute Voraussetzungen“, sagt Dr. Anna-Katharina Trocha.
Die Haut vieler Patienten, die sie in der Fußambulanz des Diabeteszentrums am Elisabeth-Krankenhaus Essen behandelt, ist trocken und rissig – und die Immunabwehr nicht so aktiv wie bei Gesunden.
Am häufigsten nistet sich der Pilz zwischen der vierten und fünften Zehe ein. Seltener geht eine Infektion von den Fußsohlen oder Fußkanten aus. Die betroffenen Stellen röten sich, schuppen und jucken oder brennen. Im weiteren Verlauf bilden sich kleine Bläschen, die Haut entzündet sich und reißt ein. „Diabetiker nehmen die Beschwerden wegen Nervenschädigungen aber oft erst spät oder gar nicht wahr”, so Diabetologin Trocha.
Fußpilz rechtzeitig erkennen
Wer seine Füße täglich sorgfältig auf Veränderungen untersucht, hat die besten Chancen, eine „Tinea pedis“ frühzeitig zu bemerken und zu behandeln. Die möglichst rasche Therapie ist gerade bei Diabetes wichtig, denn die Annahme „das heilt schon wieder“ stimmt leider nicht. Ein unbehandelter Fußpilz verschwindet nicht, sondern breitet sich aus. Im schlimmsten Fall bereitet er bakteriellen Keimen den Weg durch die Haut, und es drohen gefährliche Fußgeschwüre.
Typische Anzeichen für Fußpilz:
– Oft zwischen den Zehen.
– Haut quillt auf, schuppt, rötet sich, juckt.
– Seltener sind Fußsohlen oder -kanten betroffen: Haut schuppt, reißt ein
Apotheken halten zur Therapie ein breites Sortiment wirksamer Mittel bereit. Diabetologin Trocha empfiehlt: Spätestens wenn der Pilz nach zwei Wochen Selbstbehandlung nicht ausgeheilt ist, sollte ein Arzt zurate gezogen werden. Entscheidend für den Erfolg ist in jedem Fall: Die Mittel müssen unbedingt so lange aufgetragen werden wie von Arzt oder Apotheker empfohlen.
Langwierige Pilzinfektion: Nagelpilz
Eine langwierige Angelegenheit sind Pilzinfektionen der Fußnägel. Meist sind die großen Zehen betroffen. Ein befallener Nagel verfärbt sich gelblich weiß, später braun, und wird brüchig. Mit der Zeit verdickt die Nagelplatte, der Schuh kann beim Gehen schmerzhaft drücken. „Die Behandlung von Nagelpilz gehört in die Hände eines Arztes oder Podologen“, betont Anna-Katharina Trocha. Dabei wird zum Beispiel die verdickte Nageloberfläche regelmäßig abgeschliffen, um Druckstellen zu vermeiden.
Typische Anzeichen für Nagelpilz:
– Meist an der Großzehe.
– Nagel verfärbt sich gelblich weiß bis braun.
– Nagelplatte wird allmählich dicker, später spröde und brüchig.
Für viele Diabetiker ist es nach Erfahrung der Expertin übrigens leichter, unter ärztlicher Betreuung mit dem Nagelpilz zu leben. Denn ihn loszuwerden ist meist eine langwierige und aufwändige Angelegenheit – und das Risiko, dass der Pilz danach zurückkehrt, bleibt hoch.
Besser also, den Pilzsporen erst gar keine Chance zu geben, und einer Infektion vorzubeugen, wo es geht.
So beugen Sie Fußpilz vor:
•Socken heiß waschen: Waschen Sie alle Textilien, die mit Füßen in Berührung kommen, bei 60 Grad in der Waschmaschine. Achten Sie beim Kauf auf entsprechende Wascheigenschaften.
•Gut trocknen: Tragen Sie atmungsaktive Socken aus Baumwolle, die Sie täglich wechseln. Trocknen Sie nach dem Duschen die Zehenzwischenräume gut und vorsichtig ab, und sparen Sie diese Bereiche beim Eincremen aus.
•Schuhe lüften: Lassen Sie Ihre Schuhe vor dem nächsten Tragen mindestens 24 Stunden auslüften und trocknen. Desinfizieren Sie Ihre Schuhe während einer Fußpilz-Behandlung regelmäßig.
•Flip-Flops anziehen: Laufen Sie in Schwimmbädern, Saunen, Gemeinschaftsduschen, Umkleiden und Hotels nicht barfuß, sondern in Badeschuhen.
•Handtücher trennen: Benutzen Sie zu Hause getrennte Handtücher, Nagelfeilen und andere Pflegeutensilien für die Füße, falls ein Familienmitglied Fußpilz hat.
Quelle: Diabetes Ratgeber:
http://www.diabetes-ratgeber.net