Diabetesgenen auf der SpurWie vererbt sich Typ-2-Diabetes von einer Generation auf die nächste? Eine aktuelle Münchner Studie geht dieser Frage nach
Herr Professor Hauner, Sie suchen für eine Studie Familien, in denen das Thema Typ-2-Diabetes eine besondere Rolle spielt. Was ist das Ziel?
Wir suchen Familien aus dem Münchner Raum, in denen entweder beide Eltern oder mindestens ein Elternteil und ein Kind Typ-2-Diabetes haben. Mit dieser Studie wollen wir herausfinden, welche Gene beteiligt sind, wenn jemand an Typ 2 erkrankt. Außerdem hoffen wir, den Einfluss von Genen und Lebensstil besser zu verstehen.
Ist Typ-2-Diabetes nicht vor allem eine Folge von Übergewicht und Bewegungsmangel?
Ein ungesunder Lebensstil gilt zwar als Auslöser von Typ-2-Diabetes. Doch mindestens ein Viertel des Erkrankungsrisikos ist auf die Erbanlagen zurückzuführen.
Wie hoch ist das Risiko eines Kindes, Typ-2-Diabetes zu bekommen, wenn Vater oder Mutter erkrankt sind?
Wenn ein Elternteil oder ein Geschwisterkind Typ-2-Diabetes hat, beträgt das Risiko etwa 30 bis 35 Prozent. Sind beide Eltern betroffen, steigt es auf 60 bis 70 Prozent.
Durch eine Umstellung der Lebensweise lässt sich Diabetes aber verhindern?
Oft, aber nicht immer. Hier setzen wir an: Wir wollen wissen, warum Vorbeugemaßnahmen wie Sport und Abnehmen nicht alle Menschen gleich gut schützen oder warum die Therapie nicht bei allen Diabetikern gleich gut wirkt.
Was erwartet die Studienteilnehmer?
Neben einer kostenlosen und umfangreichen Untersuchung: Diabetes-Früherkennung für die gesunden Angehörigen sowie umfassende Beratung und Informationen.
Ansprechpartner für Interessierte:
Julia Petzold, Dipl. oec. troph.
Tel.: 089 / 28924925
E-Mail:
julia.petzold@tum.deJulia Stoll, M.Sc.
Tel.: 089 / 29924926
E-Mail:
julia.stoll@tum.deLehrstuhl für Ernährungsmedizin der Technischen Universität München
Quelle: Diabetes-Ratgeber
http://www.diabetes-ratgeber.net