Schlaganfallrisiko lässt sich bei Diabetikern mit Ganzkörper-MRT gut vorhersagenOAK BROOK, 26. September (Biermann) – Eine Ganzkörper-Magnetresonanztomographie (MRT) ist laut einer aktuellen deutschen Studie ein guter, nicht-invasiver Weg, um bei Diabetikern das Risiko für Herz- und Schlaganfälle zu ermitteln.
Bei der Stoffwechselerkrankung Diabetes kommt es zu hohen Konzentrationen von Glukose im Blut. 347 Millionen Menschen leiden laut der Radiological Society of North America daran, und die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass Diabetes bis zum Jahr 2030 auf der Liste der häufigsten Todesursachen an siebter Stelle stehen wird.
Man weiß, dass Diabetiker mehr als die Allgemeinbevölkerung zu Atherosklerose neigen. Diese Verdickung der Arterienwände führt zu einem vermehrten Auftreten von schweren Problemen in den Herz- und Hirngefäßen.
In den vergangenen Jahren, so die Radiological Society of North America, habe sich die Ganzkörper-MRT immer mehr als vielversprechendes Verfahren etabliert, um das Herzkreislaufsystem von Diabetikern zu untersuchen.
„Einer der Hauptvorteile einer Ganzkörper-MRT in dieser Patientengruppe ist, dass die Technik keine Strahlenbelastung mit sich bringt. Zudem können größere Körperregionen ohne höheres Risiko untersucht werden, insbesondere bei jüngeren Patienten“, erklärt Dr. Fabian Bamber von der Radiologischen Klinik der Ludwig-Maximilians Universität in München. Er hat an der aktuellen Studie mitgearbeitet.
Bamber und seine Kollegen konnten die Vorhersagewerte einer Ganzkörper-MRT in Bezug auf das Herz- und Schlaganfallrisiko bei 61 Diabetikern untersuchen. Nach knapp sechs Jahren war bei 14 Patienten ein entsprechendes Ereignis eingetreten. Dabei zeigte sich, dass Patienten, bei denen im Ganzkörper-MRT auf ein solches Risiko hinweisende Gefäßveränderungen beobachtet worden waren, nach drei Jahren ein um 20 Prozent erhöhtes Risiko aufwiesen. Nach sechs Jahren waren es sogar 35 Prozent. Dahingegen erlitt keiner der Patienten mit einem unauffälligen Ganzkörper-MRT ein schweres Herzproblem oder einen Schlaganfall.
„Die Ganzkörper-MRT kann uns helfen, Patienten ausfindig zu machen, die ein sehr hohes Risiko für solche Erkrankungen in Zukunft haben, und die eine intensivere Behandlung oder Beobachtung benötigen”, erklärt Bamber. „Andersherum kann das Fehlen irgendwelcher Veränderungen bei der Ganzkörper-MRT Diabetiker beruhigen, weil dies als Hinweis darauf gelten kann, dass ihr Risiko für einen Herz- oder Schlaganfall oder andere schwere kardiale oder zerebrovaskuläre Ereignisse gering ist.“
Quellen: Radiological Society of North America; Radiology 10.09.2013 (Vorabveröffentlichung online) Pressemitteilung: BD Becton Dickinson
http://www.bd.com/de