Verantwortung übernehmen: Unterstützung durch Internet und SMS hilft jungen Typ-1-DiabetikernSAN DIEGO, 19. Mai (Biermann) – Jugendliche mit einer chronischen Erkrankung wie Typ-1-Diabetes haben es oft nicht leicht, wenn sie aus der Versorgung durch den Kinderarzt herauswachsen. Fachleute sprechen von dieser Phase als „Transition“. Dieser „Übergang“ in die Erwachsenenversorgung ist oftmals mit Problemen verbunden.
Wissenschaftler von der University of California, San Diego School of Medicine haben festgestellt, dass moderne Kommunikationswege und das Internet auch hier sehr hilfreich sein können. Sie beobachteten rund 80 Patienten im Alter zwischen zwölf und 20 Jahren über acht Monate hinweg, und boten ihnen in dieser Zeit neben einer Website mit gesichertem Zugang und themenbezogenen Informationen auch einen SMS-Dienst an, der sie bei der Einhaltung der Therapie und organisatorischen Aspekten rund um ihre chronische Erkrankung (Einhaltung von Arztterminen, Interpretation von Arztrechnungen und Verschreibungen) unterstützte.
„Die Eltern nehmen normalerweise in der Behandlung chronisch kranker Jugendlich eine führende Rolle ein, aber wir möchten, dass die Teenager eine Stimme bekommen und dass sie sich selbst um ihre Gesundheit kümmern“, erklärt Dr. Jeannie Huang, Pädiaterin am UC San Diego School of Medicine and Rady Children's Hospital-San Diego und Hauptautorin der Studie. „Das Ziel dieses Programms ist, die Kommunikation zwischen den betroffenen Teenagern und deren Ärzten zu verbessern.“ Huang sieht dies als gute Möglichkeit, jugendlichen Patienten – die in aller Regel sowieso sehr internet- und technikaffin sind – zu einer aktiven Teilnahme an ihrer Therapie zu verhelfen.
Die Studienteilnehmer erhielten nicht nur elektronische Nachrichten zur Erinnerung, sondern konnten auch selbst Nachrichten an ihre Ärzte senden, wenn sie ein gesundheitliches Problem hatten. Die Forscher beobachteten, dass Ärzte und Patienten so in einen sehr produktiven Dialog miteinander traten. Ratschläge und Anweisungen via Internet und SMS wurden von den Jugendlichen besser angenommen als in einem persönlichen Gespräch mit dem Arzt und schufen bei den Patienten offenbar ein neues Selbstvertrauen in ihrem Umgang mit der Erkrankung.
Quelle: University of California - San Diego, 19.05.2014Pressemitteilung: BD Medical - Diabetes Care
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