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BeitragVerfasst: Mo 18. Nov 2013, 19:07 
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Wie Fuß-Netzwerke Diabetikern helfen

Diabetiker mit Fuß­problemen brauchen oft mehrere Spezialisten. Regionale Fuß-Netzwerke sollen dabei helfen, dass Betroffene die beste Therapie erhalten und es nicht zu Amputationen kommt.

Das Empfangskomitee in der Fußambulanz am Essener Elisabeth-Krankenhaus kann sich sehen lassen. Mindes­tens drei Fachleute stehen bereit, wenn ein Patient mit seinem Überweisungsschein durch die Tür tritt: eine Diabetologin, ein Orthopädie-Schuhmacher und eine Podologin, also eine Fachkraft, die auf die medizinische Pflege und Behandlung von Füßen spezialisiert ist. Mitunter warten auch bereits ein Chirurg und ein Gefäßspezialist. Das Aufgebot an Kompetenz hat einen guten Grund: Wer hier einen Termin hat, bei dem geht es ums Ganze. Nämlich um den Fuß.

Diabetischer Fuß: Gefährliche Wunden

„Die meisten unserer Patienten leiden an einem sogenannten diabetischen Fußsyndrom“, sagt Ambulanz-Chefin Dr. Birgit Tillenburg. Darunter versteht man schlecht heilende Wunden an den Füßen, die nicht selten bereits ein kritisches Stadium erreicht haben, wenn ein Patient deswegen Hilfe sucht.

Jedes Jahr erfolgen allein in Deutschland mehr als 40.000 Amputationen wegen eines diabetischen Fußsyndroms. Manchmal beschränkt sich der Eingriff auf einige Zehen oder den Vorfuß. Oft wird jedoch der komplette Fuß oder sogar das Bein amputiert. „Das ließe sich in den meisten Fällen verhindern“, sagt Diabetologin Tillenburg. Und zwar durch gezielte Vorbeugung und eine maßgeschneiderte Behandlung durch Spezialisten verschiedenster Fachrichtungen.

Fußproblemen vorbeugen: Pflege und Kontrolle

„Vorbeugung: das bedeutet in erster Linie, seine Füße täglich zu pflegen und zu inspizieren“, sagt Tillenburg. Wer Diabetes hat und an seinen Füßen Veränderungen feststellt, sei es nur eine verstärkte Hornhautbildung oder eine kleine Verletzung durch ein Steinchen im Schuh, sollte dies sofort dem Arzt zeigen. Denn wenn die Durchblutung und das Schmerzempfinden infolge des Diabetes gestört sind, kann sich aus kleinsten Verletzungen eine komplizierte Problemwunde entwickeln. „Das geht oft rasend schnell“, sagt die Expertin. „Und dann landen viele Betroffene ohne Umwege auf dem OP-Tisch der nächsten Klinik, weil die Ärzte die Amputation als letzten Ausweg sehen, um lebensgefährliche Komplikationen wie eine Knochenentzündung oder Blutvergiftung zu verhindern.“

So weit sollte es nicht kommen. „Bei Fußproblemen ist es extrem wichtig, schnell kompetente Hilfe in Anspruch zu nehmen“, bestätigt auch Diabetologin Dr. Anna Trocha, die das Dia­betes-Zentrum am Elisabeth-Kranken­haus mitleitet. Wenn es um den Fuß geht, gilt das alte Sprichwort von den vielen Köchen, die den Brei verderben, übrigens nicht. Im Gegenteil.

Fuß-Spezialisten treffen Entscheidungen gemeinsam

Oft kann zum Beispiel die Durchblutung des Fußes gezielt verbessert werden, sodass eine Wunde doch noch abheilt. Aber genügen dafür durchblutungsfördernde Medikamente und eine bessere Diabetestherapie? Oder sind die Gefäße schon so stark verengt, dass ein Eingriff nötig ist? Falls ja: Sollte die Engstelle operativ überbrückt werden? Oder mithilfe eines Katheters von innen gedehnt? Das entscheiden im Essener Fußnetz Gefäß­­experten und Diabetologen in gemeinsamer Diskussion.

Wird die Wunde durch eine Fehlstellung des Fußes begünstigt, stellt sich die Frage: Kann das Problem durch einen orthopädischen Maßschuh behoben werden oder wäre eine Operation besser? Hier sind Orthopädie-Schuhmacher und Fußchirurg gefragt, die den Fall mit ihren Kollegen aus dem Fußnetz besprechen. Fußnetze wie das in Essen gibt es mittlerweile in mehreren Regionen Deutschlands. Niedergelassene Dia­betologen, Podologen und spezialisierte Klinikabteilungen arbeiten hier eng zusammen, oft unterstützt von den Krankenkassen. So gewährleisten sie, dass jeder Patient die bestmögliche Behandlung bekommt.

Dass das Konzept „Fußnetz“ Zukunft hat, steht außer Frage: Erste Studien bestätigen bereits, dass dort, wo sich Experten vernetzen und gemeinsam für Dia­betiker-Füße einsetzen, die Zahl der Amputationen deutlich zurückgeht.



Quelle: Diabetes-Ratgeber http://www.diabetes-ratgeber.net


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Verfasst: Mo 18. Nov 2013, 19:07 


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