Auch zu viel Salz ist für Typ-2-Diabetiker gefährlichWASHINGTON, D.C., 25. Juli (Biermann) – Typ-2-Diabetiker, die sich sehr salzreich ernähren, haben ein doppelt so hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie solche, die ihren Salzkonsum einschränken.
Wer an Typ-2-Diabetes leidet, hat an sich schon ein erhöhtes Risiko für sogenannte kardiovaskuläre Erkrankungen, wie die amerikanische Gesellschaft für Endokrinologie in einer Pressemitteilung warnt: Zwischen 2003 und 2006 sei die Rate der Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauferkrankungen bei Diabetikern 1,7-mal höher gewesen als bei Personen mit normalem Blutzuckerspiegel, zitiert die Gesellschaft Daten des National Diabetes Statistics Report 2014 der Centers for Disease Control. Die aktuelle Studie japanischer Wissenschaftler wurde in der von der amerikanischen Gesellschaft für Endokrinologie herausgegebenen Fachzeitschrift „Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism“ veröffentlicht.
„Die Ergebnisse der Studie liefern klare wissenschaftliche Beweise, die die Einhaltung einer salzarmen Ernährung unterstützen, um die Rate von Herzerkrankungen unter Diabetikern zu senken“, erklärt der Hauptautor der Arbeit, Dr. Chika Horiakawa von der Universität der Niigata-Präfektur in Japan. „Zwar wird in vielen Leitlinien bereits empfohlen, dass Diabetiker ihren Salzkonsum reduzieren sollten, doch zählt diese Untersuchung zu den ersten großen Langzeitstudien, die den Nutzen einer salzarmen Ernährung in dieser Bevölkerungsgruppe beweisen.“
Für ihre landesweite Studie beobachtete die japanische Arbeitsgruppe Teilnehmer einer japanischen Untersuchung zu Diabeteskomplikationen. Die Probanden waren zwischen 40 und 70 Jahre alt und wurden an 59 ambulanten Behandlungszentren und Universitätskliniken in ganz Japan rekrutiert. 1588 Patienten machten in der dazugehörigen Umfrage Angaben zu ihren Ernährungsgewohnheiten, darunter auch zum Salzkonsum. Die Wissenschaftler analysierten zudem Daten zu kardiovaskulären Komplikationen, die während eines Zeitraumes von acht Jahren auftraten.
Die Studienteilnehmer wurden entsprechend dem Salzgehalt ihrer üblichen Ernährung in vier Gruppen eingeteilt. Die Analyse ergab, dass Probanden, die im Durchschnitt 5,9 g Salz täglich zu sich nahmen, ein doppelt so hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme hatten, wie diejenigen, bei denen der Salzgehalt ihrer Mahlzeiten nur 2,8 g pro Tag betrug. Die Auswirkungen, die eine salzreiche Ernährung hatte, wurden durch eine schlechte Einstellung des Blutzuckerspiegels noch verstärkt.
„Typ-2-Diabetiker müssen, wenn sie ihr Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen senken wollen, die Einstellung ihres Blutzuckerspiegels optimieren und auf ihre Ernährung achten”, betont Horikawa. „Unsere Ergebnisse belegen, dass eine Reduktion des Salzgehaltes von Mahlzeiten zu einer besseren Einstellung des Blutzuckerspiegels beitragen kann.“
Quellen: Endocrine Society, 22.07.2014; Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, 22.07.2014 (Vorabveröffentlichung online)Pressemitteilung: BD Medical - Diabetes Care
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