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Männliche Diabetiker-Herzen weniger gefährdet als weibliche

Mo 30. Jun 2014, 08:35

Männliche Diabetiker-Herzen weniger gefährdet als weibliche

UTRECHT, 25. Juni (Biermann) – Diabetikerinnen entwickeln deutlich häufiger eine koronare Herzkrankheit (KHK) als männliche Diabetes-Patienten. Das zeigt eine große Analyse mehrerer bereits veröffentlichter Studien.

Eine Gruppe von Wissenschaftlern aus Australien, England und den Niederlanden hat in der Zeitschrift „Diabetologia“ Daten aus fast 50 Jahren zusammengefasst und erneut analysiert: 64 Studien, die zwischen 1966 und 2011 in wissenschaftlichen Journalen publiziert worden waren und die gut 28.000 KHK-Fälle bei mehr als 858.000 Patienten umfassten, wurden für die Analyse herangezogen.

Diese sogenannte Meta-Analyse ergab, dass Diabetikerinnen mit fast dreimal höherer Wahrscheinlichkeit als Frauen ohne Diabetes eine KHK entwickeln. Bei Männern führte ein Diabetes „nur“ zu einer Erhöhung der Wahrscheinlichkeit um das Zweifache.

In der Zusammenfassung dieser Ergebnisse ergab sich laut den Autoren der aktuellen Studie für weibliche Diabetiker eine um 44 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit für eine KHK als für Männer. Dies galt auch, wenn Unterschiede zwischen den Geschlechtern in Bezug auf andere KHK-Risikofaktoren in die Analyse einbezogen wurden.

Ihre Untersuchung bestätige Resultate einer kleineren Meta-Analyse mit weniger Studien; diese hatte ergeben, dass Diabetikerinnen ein um 46 Prozent höheres Risiko besitzen, an einer KHK zu sterben, als Männer mit Diabetes.

In einer anderen kürzlich veröffentlichten Untersuchung hatten die Autoren der aktuellen Studie zudem festgestellt, dass auch das Risiko für Schlaganfälle bei Diabetikerinnen im Vergleich zu Männern mit Diabetes um 25 Prozent erhöht ist. „Zusammengenommen liefern diese Daten überzeugende Hinweise darauf, dass ein Diabetes Frauen einem größeren relativen Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aussetzt als Männern”, erklären die Forscher.

Für diesen Unterschied zwischen Frauen und Männern bieten die Studienautoren verschiedene mögliche Gründe an. So seien bei Frauen in der Vergangenheit die Risikofaktoren für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung nicht im selben Ausmaß behandelt worden wie bei Männern. Hinweise darauf fanden die Forscher in Untersuchungen, die bis 1985 veröffentlicht wurden.

Allerdings hätten auch in aktuelleren Studienpopulationen Frauen – selbst wenn sie die gleiche Diabetesbehandlung erhielten wie Männer – mit geringerer Wahrscheinlichkeit die Therapieziele erreicht. Man nehme an, dass bei Frauen die Stoffwechselstörung erst stärker ausgeprägt sein muss, bis sich ein Diabetes entwickelt: So seien sie bei Start einer Therapie schon in einer schlechteren Ausgangsposition.

Hinzu kommt, dass im Stadium eines Prädiabetes – in dem die Glukosetoleranz schon beeinträchtigt ist, aber noch nicht alle Kriterien für einen „richtigen“ Diabetes erfüllt werden – bei Frauen die entsprechenden Risikofaktoren stärker ausgeprägt sind als bei Männern.

„Es ist daher vorstellbar, dass dem Diabetes-bedingten höheren KHK-Risiko bei Frauen eine Kombination aus einer stärkeren Verschlechterung der kardiovaskulären Risikofaktoren einerseits und einem chronisch erhöhten kardiovaskulären Risikoprofil im prädiabetischen Status – hervorgerufen durch stärke ausgeprägte Adipositas bei Frauen – zugrunde liegen könnte,” meinen die Studienautoren.

Und sie fügen hinzu: „Wenn sich das bestätigt, könnte das Ergreifen geschlechtsspezifischer Maßnahmen vor dem tatsächlichen Eintreten eines Diabetes beträchtlichen Einfluss auf die KHK-Prävention haben. Solche geschlechtsspezifischen Maßnahmen könnten in einem verstärkten Screening auf Prädiabetes – insbesondere bei Frauen – in Kombination mit einer konsequenteren Nachbeobachtung von Frauen mit hohem Diabetesrisiko (beispielsweise Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes) bestehen.“

„Ärzte erkennen die frühen KHK-Symptome bei Männern eher, weil diese ein höheres absolutes Risiko aufweisen. Somit bestehen möglicherweise immer noch Geschlechtsunterschiede in Bezug auf den Einsatz von Medikamenten und die Risikokontrolle. Am besten lassen sich die klinischen Ergebnisse sowohl bei Männern als auch bei Frauen dadurch verbessern, dass den frühen KHK-Symptomen bei Frauen und dem geschlechtsspezifischen Management von Risikofaktoren größere Beachtung geschenkt wird – unabhängig davon, ob ein Diabetes vorliegt oder nicht.“

Quelle: Diabetologia, 25.05.2014 (Vorabveröffentlichung online)


Pressemitteilung: Medical - Diabetes Care http://www.bd.com/de/diabetes

Mo 30. Jun 2014, 08:35

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