Das wichtigste Vitamin des Winters Vitamin DWenn der Herbst über das Land zieht, droht Vitamin-D-Mangel. Laut dem Robert Koch-Institut leiden in den Wintermonaten über 80 Prozent der Deutschen unter einem unzureichenden Vitamin-D-Spiegel1. Besonders Diabetiker sollten einen Mangel vermeiden. Das Vitamin hat nämlich großen Einfluss auf den Blutzuckerstoffwechsel, wie neue Untersuchungen zeigen.
Den Deutschen fehlt Sonne. Das ist jetzt aber mal kein Gejammer über das Wetter, sondern eine Aussage von rein gesundheitlicher Bedeutung. Denn ohne Sonnenlicht kann über die Haut kein Vitamin D gebildet werden und das wiederum hat Konsequenzen für unsere Gesundheit.
Vitamin D ist eine Substanz, die vom Körper selbst produziert wird – und zwar immer, wenn wir hellem Tageslicht ausgesetzt sind. Etwa zehn bis 15 Minuten in der Sonne genügen, um Prozesse im Körper in Gang zu setzen, die den lebenswichtigen Baustoff erzeugen und den Tagesbedarf decken. Jetzt gibt es Hinweise darauf, dass auch der Blutzuckerstoffwechsel von Diabetikern durch das „Sonnen-Vitamin“ beeinflusst wird.
Fast 90 Prozent des Vitamin D entstehen bei der UVB-Bestrahlung in der Haut, den Rest nehmen wir über die Nahrung auf. Das Problem dabei: Die Herbstsonne hat weniger Kraft, um die Bildung des Stoffes anzuregen. Folge: Gerade in der kalten Jahreszeit leiden wir unter Mangelerscheinungen. Laut Robert Koch-Institut (RKI) haben knapp 60 Prozent der deutschen Bevölkerung ständig einen unzureichenden Vitamin-D-Spiegel, im Winter sind es sogar über 80 Prozent.1 Als Folge kommt es zu einer verminderten Aufnahme von Kalzium, was zu schwächeren Knochen und in der Folge zu gehäuften Knochenbrüchen führen kann.2 Auch andere Organsysteme wie z. B. Leber, Muskel- und Fettgewebe können betroffen sein. Bei Diabetikern beispielsweise verschlechtert ein Vitamin-D-Mangel die Insulinsensibilität, die Zellen reagieren also nur noch sehr schlecht auf das körpereigene Hormon.3 Dann „staut“ sich der mit der Nahrung aufgenommene Zucker im Blut und der Blutzuckerspiegel steigt. „Ein Mangel sollte deshalb in jedem Fall vermieden werden“, rät Professor Dr. Klaus Badenhoop, Sprecher der DDG Arbeitsgemeinschaft Molekularbiologie und Genetik des Diabetes vom Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt.4
Und wie kann man den Vitamin-D-Mangel ausgleichen? „Über die Ernährung“, wäre die logischste Antwort. Das geht in Deutschland allerdings nur in begrenztem Maße, da unsere Lebensmittel wenig Vitamin-D enthalten. Zwar gibt es seit ein paar Jahren eine EU-Norm, die alle Mitgliedsländer verpflichtet den Vitamin-D-Spiegel ihrer Bevölkerung durch entsprechende Nahrungsanreicherung ausreichend hoch zu halten.5 Doch für Deutschland gilt das nicht. Mit Ausnahme von Margarine und Fruchtzwergen verbietet es uns nämlich ein Lebensmittelgesetz aus dem Jahre 1936 unsere Lebensmittel mit Vitamin-D anzureichern.6 Dabei ist es nahezu unmöglich die empfohlene Tagesdosis an Vitamin-D über die „normale“ Nahrung aufzunehmen.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine tägliche Menge von 20 Mikrogramm pro Tag.7 Das bedeutet, dass wir jeden Tag einen ganzen Hering, 17 Eier, 25 Liter Milch oder 1,5 Kilo Gouda-Käse zu uns nehmen müssten … Professor Badenhoop rät Diabetikern daher zu Vitamin D-Supplementen: „In manchen Fällen kann eine gezielte Vitamin D-Therapie durchaus sinnvoll sein. Wird nämlich ein schwerer Mangel an Vitamin D behoben, erhöht sich die Empfindlichkeit der Zellen für Insulin im peripheren Gewebe um 60 Prozent“, sagt Prof. Badenhoop. Generell lässt sich daher festhalten, dass der Diabetesstoffwechsel durch Vitamin D insgesamt stabilisiert wird, so der Endokrinologe. Das konnten Forscher bereits im Muskel, in der Leber und an Betazellen der Bauchspeicheldrüse nachweisen.4
In skandinavischen Ländern wie etwa Finnland – das Land hat weltweit die höchsten Diabetesraten – hat man daher schon vor Jahren angefangen beispielsweise Milchprodukte und Cerealien mit Vitamin D anzureichern. Und obwohl es dort noch länger dunkel ist als bei uns, haben die Skandinavier den besten Vitamin-D-Spiegel von allen europäischen Ländern8. Ihre Werte schlagen sogar die der Menschen, die in den sonnenverwöhnten südlichen Ländern leben.
Presssemitteilung: Abbott Diabetes Care
https://www.abbott-diabetes-care.de