Drei verschiedene Untergruppen von Typ-2-Diabetes entdeckt10. Nov 2015 | Menschen mit Typ-2-Diabetes lassen sich auf Basis bestimmter Genvarianten in verschiedene Kategorien einteilen. New Yorker Forscher identifizierten drei Untergruppen, die sich durch eine bestimmte klinische Charakteristik auszeichnen und so für individuelle Therapiestrategien zugänglich sein könnten. Die Studie wurde im Fachmagazin ‚Science Translational Medicine‘ veröffentlicht.
Das Team um Prof. Li von der Icahn School of Medicine in New York untersuchte die medizinischen und genetischen Daten von 11.210 Patienten, bei 2.551 davon wurde ein Typ-2-Diabetes diagnostiziert. Die Forscher fanden drei verschiedene Untergruppen, in die sich die einzelnen Patienten einteilen ließen, wobei jede davon mit einem erhöhten Risiko für bestimmte Begleiterkrankungen einherging. Die Subtypen der Typ-2-Diabetes Patienten unterschieden sich dabei in hunderten Genen voneinander.
Patienten der Gruppe eins wiesen insgesamt einen hohen Body-Mass-Index (BMI) auf, hatten schlechte Blutzuckerwerte und litten öfter an Diabetes-typischen Folgeerkrankungen wie Schäden an den Augen oder Nieren. Die zweite Gruppe der Diabetespatienten entwickelte häufiger Herz- und Gefäßerkrankungen sowie Krebs. In der dritten Untergruppe zeigten sich Krankheiten, die typischerweise nicht mit Diabetes in Verbindung stehen wie Allergien, neurologische Erkrankungen oder HIV-Infektionen.
Die Forschergruppe resümiert, dass ihre Ergebnisse dazu dienen könnten, den Patienten schneller eine individuell passende Therapie anzubieten. Gleichzeitig sei aber abzuwarten, wie sich die Einteilung auf Basis bestimmter Genvarianten in der Praxis bewährt, da jeder Mensch mit Typ-2-Diabetes seine eigene Krankheitsgeschichte mitbringt.
Quellen:
Li, L. et al.: Identification of type 2 diabetes subgroups through topological analysis of patient similarity. In: Science Translational Medicine, published online 28 Oct. 2015, DOI: 10.1126/scitranslmed.aaa9364
Pharmazeutische Zeitung online: Typ-2-Diabetes: Drei verschiedene Subtypen entdeckt. Artikel vom 03.11.2015
Pressemitteilung: Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH)
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