„Morgens wie ein König, abends wie ein Bettelmann“: Ernährung und BlutzuckerspitzenTEL AVIV, 27. März (Biermann) – Das Osterfrühstück kann kommen: Israelische Wissenschaftler haben festgestellt, dass ein reichhaltiges Frühstück – in Kombination mit einem eher kargen Abendessen gefährliche Blutzuckerspitzen bei Typ-2-Diabetikern verhindern kann.
Laut den Autoren einer aktuell in der Zeitschrift „Diabetologia“ veröffentlichten und an der Tel Aviv University durchgeführten Studie tragen ein Frühstück mit hohem und ein Nachtmahl mit geringem Energiegehalt dazu bei, sogenannte Hyperglykämien über Tag zu minimieren. „Wir stellten fest, dass wenn man mit dem Frühstück mehr Kalorien zu sich nimmt und weniger mit dem Abendessen, sowohl die Blutzuckerspitzen nach den Mahlzeiten als auch die Glucosewerte über den Tag deutlich reduziert werden,“ erklärt Prof. Daniela Jakubowicz.
Für die Untersuchung ernährten sich 18 Typ-2-Diabetiker im Alter zwischen 30 und 70 Jahren eine Woche lang nach zwei unterschiedlichen Plänen. „Ernährung B“ sah ein Frühstück mit 2946 Kilojoule (kJ) vor sowie ein Mittagessen mit 2523 kJ und ein Abendessen mit 858 kJ. „Ernährung D“ bestand aus einem Frühstück mit 858 kJ, einem Mittagessen mit 2523 kJ und einem Abendessen mit 2946 kJ. Beide Ernährungsweisen kamen somit gemessen in Kilojoules auf denselben Energiegehalt (6327 kJ) über den Tag gesehen. Die jeweils größere Mahlzeit bestand aus zwei Scheiben Brot, Milch, Thunfisch, einem Müsliriegel, Rührei, Joghurt und Getreideprodukten. Die kleinere umfasste Putenbrust, Mozzarella, Salat und Kaffee.
Am siebten Tag des jeweiligen Ernährungsplanes wurden vor dem Frühstück sowie in regelmäßigen Abständen nach der Mahlzeit Blutproben genommen, ebenso nach dem Mittag- und Abendessen. Nach zwei Wochen wechselten die Studienteilnehmer dann auf den jeweils anderen Ernährungsplan, und wieder wurde nach einer Woche gemessen.
Die Messergebnisse zeigten, dass der Anstieg des Blutzuckerspiegels nach den Mahlzeiten mit der „Ernährung B“ um 20 Prozent geringer ausfielen als in der Vergleichsgruppe. Gleichzeitig waren die Werte für Insulin, C-Peptid (einer Insulinkomponente) und das Protein Glucagon-like Peptid 1 (das die Ausschüttung von Insulin anregt) in dieser Gruppe um 20 Prozent erhöht.
Obwohl beide Ernährungspläne über den ganzen Tag gesehen dieselbe Energiemenge lieferten, stiegen die Blutzuckerwerte nach dem Mittagessen um 23 Prozent weniger an, wenn die Betreffenden zuvor ein reichhaltiges Frühstück genossen hatten.
„Es reicht nicht, einem Diabetiker zu sagen, was er essen darf und was nicht”, sagt Prof. Jakubowicz. Es ist viel wichtiger, deutlich zu machen, dass ein günstigerer Mahlzeitenplan eingehalten werden sollte."
Quelle: American Friends of Tel Aviv University, 16.03.2015
Pressemitteilung: BD Medical - Diabetes Care
http://www.bd.com/de/diabetes