Diabetes-Schutz: Obst ist nicht gleich ObstWie gut helfen einzelne Obstsorten gegen Diabetes Typ 2? Forscher sind dieser Frage nachgegangen. Das Ergebnis: Heidelbeeren, Trauben und Äpfel scheinen besonders gut vorzubeugen.
Mittags zum Nachtisch eine Handvoll Blaubeeren, nachmittags einen Apfel und abends noch ein paar Weintrauben naschen. Geht es nach der Studie eines internationalen Forscherteams, eignet sich ein solches Essverhalten fast ideal, um Diabetes Typ 2 vorzubeugen. Ihre Ergebnisse legten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift British Medical Journal (BMJ) vor.
Obstkonsum von 187.282 Erwachsenen ausgewertet
Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung, zu der auch Obst gehört, kann dabei helfen, die Zuckerkrankheit zu vermeiden. Unklar ist aber, welchen Beitrag einzelne Obstsorten dabei leisten könnten, schreiben die Autoren im BMJ. Sie werteten deshalb drei Langzeitstudien aus. Dadurch standen ihnen gesundheitsrelevante Informationen von insgesamt 187.382 gesunden US-amerikanischen Erwachsenen zur Verfügung, darunter 151.209 Frauen.
Die Untersuchungen erfassten unter anderem Körpergröße und Gewicht der Teilnehmer, ob sie rauchten, wie sportlich aktiv sie waren. Außerdem gaben die Beteiligten in Fragebögen darüber Auskunft, welche Mengen sie von bestimmten Früchten wie Äpfeln, Orangen, Bananen sowie verschiedenen Beerensorten aßen.
Heidelbeeren, Äpfel und Trauben können Diabetes Typ 2 vorbeugen
Mit jedem beliebigen Obst konnten die Teilnehmer dabei ihr Diabetes-Risiko leicht senken, wenn sie wöchentlich drei Portionen davon aßen. Besonders vorteilhaft scheinen laut den Auswirkungen aber Heidelbeeren, Weintrauben, Pflaumen, Äpfel und Birnen zu wirken.
Die Forscher vermuten, dass die Inhaltsstoffe der Früchte eine entscheidende Rolle dabei spielen, wie stark die Diabetesgefahr sinkt. Zum Beispiel enthalten Heidelbeeren, Trauben und Äpfel reichlich Anthocyanine, Pflaumen viel Chlorogensäure. Für beide Stoffe haben frühere Studien einen positiven Einfluss auf den Blutzuckerstoffwechsel gefunden.
Bei Fruchtsäften zeigten sich in der Studie dagegen keine vorbeugenden Effekte. Im Gegenteil schienen größere Mengen das Diabetes-Risiko sogar zu erhöhen.
Allerdings ist bei Langzeitstudien Vorsicht geboten, einfache Ursache-Wirkung-Schlussfolgerungen zu ziehen. Möglicherweise ist das verringerte Diabetesrisiko nicht allein auf die Früchte zurückzuführen. Es kann auch sein, dass die Heidelbeeren- und Traubenliebhaber insgesamt gesünder lebten. Zudem beruhen die Angaben auf Selbstauskünften der Teilnehmer – dabei kann es leicht zu Fehleinschätzungen kommen.
Empfehlenswert: Reichlich Obst und Gemüse auf den Teller
Wie dem auch sei: Obst gehört zu einer gesunden Ernährung dazu. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt täglich fünf Portionen Obst und Gemüse. Weintrauben, Heidelbeeren, Äpfel und Pflaumen dürfen also auf jeden Fall ruhig öfter auf dem Speiseplan stehen.
Quelle: BMJQuelle: Diabetes-Ratgeber
http://www.diabetes-ratgeber.net