Sehstörungen durch Diabetes-Medikamente?Sie bekommen neu Insulin oder Tabletten gegen Typ-2-Diabetes. Plötzlich treten Sehprobleme auf. Zufall? Ein Augenarzt erklärt den Zusammenhang.
Die Antwort des Experten:
Sehstörungen erleben viele Diabetiker in den ersten Wochen einer Tabletten- oder Insulintherapie. Diese Probleme sind keine Nebenwirkung der Medikamente, sondern eine Folge der sinkenden Blutzuckerwerte. Bei Typ-2-Diabetes waren die Zuckerwerte meist schon längere Zeit erhöht, bevor er erkannt wird. Bei erhöhten Zuckerspiegeln können sich Zuckermoleküle in der Augenlinse einlagern. Weil Zucker Wasser bindet, nimmt die Linse mehr Wasser auf, wird dicker, und ihre Brechkraft ändert sich.
Wird eine blutzuckersenkende Therapie begonnen, schwillt die Linse ab. Das führt zu Sehstörungen, die in der Regel nach einiger Zeit wieder abklingen, wenn sich die Blutzuckerwerte stabilisiert haben und das Sehzentrum im Gehirn sich an die veränderte Brechkraft der Linse angepasst hat. Wenn eine Diabetestherapie begonnen oder geändert wird und es in diesem Zusammenhang zu Sehstörungen kommt, sollte man sich in dieser Phase keine neue Brille machen lassen.
Pressemitteilung: Diabetes Ratgeber
http://www.diabetes-ratgeber.net