Schlafapnoe: Behandlung bessert ZuckerwerteApnoen sind gefährliche Atemaussetzer im Schlaf, die bei Diabetes häufig auftreten. Eine Studie zeigt: Behandeln Ärzte bei Prädiabetes eine Schlafapnoe, unterstützt das wohl die Insulinwirkung
Bei einer Schlafapnoe handelt es sich um gefährliche Atemaussetzer während des Schlafs. Wiederholt stockt dabei der Atem teils sekundenlang, wodurch die oberen Atemwege mehr oder weniger blockiert werden – bis eine Stressreaktion des Körpers die Luftzufuhr wieder sicherstellt. Eine Schlafapnoe führt nicht nur dazu, dass Betroffene sich tagsüber oft schlapp oder müde fühlen. Die Schlafstörung begünstigt außerdem die Entstehung von Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Diabetes Typ 2.
Studie mit Schlafapnoe-Patienten bei gleichzeitigem Prädiabetes
Ein Forscherteam aus Kanada und den USA ist deshalb der Frage nachgegangen, inwiefern die Behandlung einer Schlafapnoe dazu beiträgt, einen späteren Diabetes zu verhindern. Für ihre Studie erfassten sie wichtige Blutzuckerdaten von Betroffenen, deren Apnoe sie mit nächtlicher Überdruckbeatmung über eine Atemmaske (Schlafmaske) behandelten – dem Standardverfahren bei dieser Art von Schlafstörung.
Die Teilnehmer waren alle mindestens 45 Jahre alt, hatten einen Body-Mass-Index von mehr als 25 und waren somit deutlich übergewichtig. Außerdem wiesen sie einen Prädiabetes auf. Dabei handelt es sich um ein Diabetes-Vorstadium, bei dem die Blutzuckerwerte bereits erhöht sind, aber noch unterhalb der Grenzwerte liegen, ab denen Ärzte einen Diabetes diagnostizieren.
Bessere Blutzuckerwerte dank Schlafmaske
Eine zweiwöchige Therapie der Schlafapnoe hatte bei den Patienten niedrigere Blutzuckerspiegel zur Folge. Die Insulinausschüttung änderte sich dagegen nicht. "Das könnte auf eine Verbesserung des Insulinempfindlichkeit hinweisen", vermutet Hauptautorin Sushmita Pamidi von der Medizinischen Abteilung der McGill Universität in Montreal (Kanada). Das würde bedeuten, dass die Zellen der Betroffenen wieder stärker auf das Hormon anspechen. Eine nachlassende Insulinempfindlichkeit ist eine der Hauptursachen für einen späteren Typ-2-Diabetes.
Die Umfang der Studie war überschaubar, es nahmen nur 39 Betroffene teil. Die Forscher hoffen deshalb, dass ihr Ergebnis Ausgangspunkt für größere Untersuchungen sein wird, die dem Nutzen einer Schlafapnoe-Behandlung auf die Diabetes-Prävention nachgehen.
Schlafstörungen behandeln bei Diabetes generell wichtig
Auch bei bestehendem Diabetes kann die Therapie einer Schlafapnoe die Blutzucker- und Blutdruckwerte bessern. Eine Apnoe (genauer: ein obstruktives Schlafapnoesyndrom) sollten Betroffene ohnehin stets behandeln lassen. Eine Therapie lohnt sich aber auch bei weniger gefährlichen Schlafproblemen. Denn guter Schlaf kann eine Diabetestherapie unterstützen. Wer über einen längeren Zeitraum unruhig oder zu wenig schläft, sollte seinen Hausarzt darauf ansprechen. Dieser überweist den Patienten gegebenenfalls an ein Schlaflabor, wo Spezialisten die genaue Ursache der gestörten Nachtruhe erkunden.
Quellen: American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine, EurekAlert
Quelle: Diabetes-Ratgeber
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