Bewegung gegen Schwangerschaftsdiabetes Auch während der Schwangerschaft ist Bewegung wichtig: In einer spanischen Studie erkrankten körperlich aktive angehende Mütter seltener an Diabetes
Manche Frauen betreiben in der Schwangerschaft nur wenig Sport. Sie fürchten, ihrem Kind damit zu schaden oder eine Frühgeburt zu riskieren. Tatsächlich gehen Frauenärzte davon aus, dass Bewegung in der Schwangerschaft in aller Regel guttut – sowohl der Mutter, als auch dem Kind. Welcher Sport geeignet ist und was es im Einzelfall zu beachten gibt, das sollten Schwangere mit Ihrem Frauenarzt am besten gleich zu Beginn besprechen. Treten Komplikationen oder Beschwerden auf, gilt es, erneut nachzufragen. Positive Aspekte von körperlicher Aktivität in der Schwangerschaft gibt es viele. In einer spanischen Studie verringerten Frauen beispielsweise ihr Risiko für einen Schwangerschaftsdiabetes, wenn sie an einem Bewegungsprogramm teilnahmen.
In der Schwangerschaft kann ein Diabetes entstehen
Der Schwangerschafts- oder Gestationsdiabetes ist eine Stoffwechselentgleisung, die einem Typ-2-Diabetes ähnelt. Schuld an ihm sind vermutlich hormonelle Umstellungen im Körper einer Schwangeren. Gerade in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft wirkt das Hormon Insulin, das Glukose aus dem Blut in die Körperzellen weiterleitet, schlechter. Die betroffenen Frauen können dies nicht durch vermehrte Bildung ausgleichen. Als Folge steigt der Blutzuckerspiegel, was Mutter und Kind schaden kann.
In einer Auswertung aus dem Jahr 2010 hatten 3,7 Prozent der Frauen in Deutschland bei der Geburt einen Schwangerschaftsdiabetes. Meistens verschwindet die Stoffwechselstörung nach der Geburt wieder. Betroffene Mütter haben aber ein erhöhtes Risiko, später einmal an Typ-2-Diabetes zu erkranken.
Bewegungsprogramm senkt Diabetesrisiko um zirka ein Drittel
Das spanische Forscherteam um Hauptautorin Gema Sanabria-Martinez nahm 13 bisher veröffentliche Studien unter die Lupe. Diese umfassten insgesamt 2873 gesunde Schwangere, die keinen oder nur wenig Sport trieben.
Nahmen diese Frauen an einem Bewegungsprogramm teil, senkten sie damit ihr Risiko für einen Schwangerschaftsdiabetes um rund 30 Prozent. Nahmen sie daran während der ganzen Schwangerschaft teil, sank die Wahrscheinlichkeit sogar noch etwas stärker um 36 Prozent.
Fast jeder Sport ist möglich in der Schwangerschaft
„Bewegung ist nichts, was in der Schwangerschaft gefürchtet werden müsste“, sagt Sanabria-Martinez. Auch in dieser Lebensphase sind viele Sportarten erlaubt und möglich. Mit der Frage nach dem richtigen Maß und welcher Sport geeignet ist oder bei Beschwerden sollten sich Schwangere an ihren Arzt wenden.
Mehr Info: BJOG, ScieneDaily
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• Kurzfassung der Studie in "BJOG" »
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1 ... ACB.f04t01Quelle: Diabetes Ratgeber
http://www.diabetes-ratgeber.net