Kakao beugt Diabetes vor Kakaopulver könnte Übergewichtige vor Diabetes schützenWer stark übergewichtig ist, der bekommt leichter Diabetes. Möglicherweise könnte künftig eine kräftige Dosis Kakao helfen, der Zuckerkrankheit vorzubeugen. Zumindest im Tierversuch zeigten amerikanische Forscher der Pennsylvania State University, dass das dunkelbraune Pulver entzündungshemmende Wirkung hat - und das schützt auch vor Diabetes.
Für ihre Untersuchung fütterten Joshua Lambert und seine Kollegen Mäusen sehr fetthaltige Nahrung. Die eine Hälfte bekam zusätzlich Kakaopulver, die andere nicht. Auf den Menschen umgerechnet, entsprach das einer Ration von insgesamt zehn Teelöffeln, also vier bis fünf Tassen Kakao über einen Zeitraum von zehn Wochen.
27 Prozent weniger Insulin im Blut
Die Auswertung der Ergebnisse verblüffte die Forscher. Zum einen schlug sich die Ernährung mit Kakaozusatz weniger stark auf das Gewicht nieder als die fettreiche Ernährung von Tieren, die keinen Kakao bekamen. "Außerdem waren wir überrascht über die dramatische Reduktion an Entzündungsreaktionen und Fettleber-Symptomen", so Lambert. So war zum Beispiel der Insulinwert bei den mit Kakao gefütterten Nagern im Blutplasma um 27 Prozent geringer. Auch die sogenannten Triglycerine in der Leber, ein Indikator für eine sich bildende Fettleber, waren um 32 Prozent niedriger als bei den Vergleichstieren.
Kakao beeinflusst Immunabwehr
Worauf die Wirkung des schmackhaften Pulvers bei Entzündungen fußt, haben die Wissenschaftler noch nicht ergründet. Sie haben aber zwei mögliche Theorien. Die erste These besagt, dass der übermäßige Fettkonsum einen Hilferuf der Körperzellen verursacht, der wiederum Immunzellen aktiviert und eine entzündliche Reaktion auslöst. Kakao könnte hier bewirken, dass das Notsignal und damit die Entzündungsreaktion schwächer ausfällt. Die zweite Theorie geht davon aus, dass exzessive Fettzufuhr den Körper dabei behindert, ein von Darmbakterien produziertes Gift aus dem Blutstrom fernzuhalten. Auch dieses Toxin aktiviere die Immunabwehr. Kakao könnte demnach dazu beitragen, die natürliche Barriere zwischen Darm und Blutbahn zu stärken, sodass weniger Gift ins Blut gelangt.
Kakaopulver statt Schokolade
Mit ihren Ergebnissen möchten die Wissenschaftler das negative Image der tropischen Frucht verbessern. "Die meisten Adipositas-Forscher halten sich von Schokolade fern, weil sie viel Fett und Zucker enthält und deswegen eher negativer bewertet wird", so Lambert. Der Forscher plädiert deswegen dafür, sich mehr des Kakaopulvers selbst anzunehmen. Die ungesüßte Variante enthalte vergleichsweise wenig Kalorien und Fette. Dafür sind mehrere Komponenten bekannt, zum Beispiel Flavonoide, die sogar gesundheitsfördernden Wirkung haben. Für die Zukunft hat sich Lambert vorgenommen, genauer zu erforschen, wie der Kakao genau wirkt. Außerdem möchte er herausfinden, inwiefern sich Kakao als Therapieoption beim Menschen eignet. (lh)
Quelle: netdoktor.de, 13.06.2013Pressemitteilung: Deutsche Diabetes-Stiftung (DDS)
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