Ausschlafen gegen Diabetes Typ 2?Schlafmangel verschlechtert die Wirkung von Insulin. Doch verpasster Schlaf lässt sich wohl nachholen. Zumindest kurzfristig verbessert sich die Insulinwirkung, so eine neue Studie.
Wie viel Schlaf der Mensch benötigt, ist umstritten. Als Faustregel gelten rund acht Stunden Schlaf pro Nacht. Manche benötigen mehr, manche kommen mit weniger aus. Fest steht aber, dass viele Menschen weniger schlafen, als sie nötig hätten. Das führt nicht nur tagsüber zu Müdigkeit, sondern begünstigt langfristig auch Bluthochdruck, Übergewicht und Diabetes Typ 2.
Doch verpasster Schlaf lässt sich möglicherweise nachholen. Zu diesem Schluss kommen Forscher am Los Angeles Biomedical Research Institute in einer im Juni 2013 auf der Jahrestagung der endokrinologischen Gesellschaft der USA vorgestellten Studie.
Studie: Ausschlafen verbessert Insulinwirkung
Schlafmangel verschlechtert die Wirkung des Hormons Insulin, das den Zucker aus den Blutgefäßen in die Zellen weiterleitet. Reagieren die Zellen nicht mehr ausreichend auf Insulin, sprechen Mediziner von einer Insulinresistenz. Diese mündet schließlich in einem Diabetes.
Studienleiter Peter Liu und sein Team bestimmten die Insulinempfindlichkeit bei Männern, die seit Monaten werktags mit durchschnittlich rund sechs Stunden pro Nacht deutlich zu wenig schliefen. Anschließend untersuchten sie, wie die Wirkung sich änderte, wenn die Betroffenen an drei aufeinander folgenden Nächten jeweils zehn Stunden schliefen – und damit verpassten Schlaf sozusagen nachholten.
Tatsächlich wiesen die Männer nach drei Nächten ausgiebigen Schlafens eine deutlich bessere Insulinempfindlichkeit auf als eine Vergleichsgruppe, die ihren Schlafmangel nicht ausgleichen durfte. "Verlängerte Schlafzeiten können die Wirkung von Insulin im Körper verbessern", folgert Liu.
Bei chronischem Schlafmangel von einem Arzt untersuchen lassen
Zumindest kurzfristig lässt sich die Wirkung verpasster Schlafstunden also wohl ausgleichen. Ob das auch langfristig der Fall ist, lässt die Studie hingegen offen. Ohnehin wirkt sich Schlafmangel nicht nur auf den Insulinstoffwechsel aus, sondern stellt auch anderweitig ein Gesundheitsrisiko dar.
Wer langfristig zu wenig schläft, sollte sich deshalb von einem Arzt und gegebenenfalls im Schlaflabor untersuchen lassen. Für Diabetiker gilt: Um die Blutzuckerwerte in den Griff zu kriegen, sollten sie möglichst auch auf ausreichend Schlaf achten.
Quelle: Los Angeles Biomedical Research InstituteQuelle: Diabetes-Ratgeber
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