Intensive ärztliche Betreuung bei Typ-2-Diabetes
Eine enge Zusammenarbeit von Arzt und Patient ist wichtig bei Diabetes Typ 2. In einer dänischen Langzeitstudie konnten Betroffene ihr Risiko für Folgeerkrankungen damit deutlich senken.
Eine erfolgreiche Behandlung eines Typ-2-Diabetes erfordert ein hohes Maß an Eigenverantwortung von Seiten des Betroffenen. Die Blutzuckerwerte selbstständig kontrollieren, auf eine gesunde Ernährung achten, sich ausreichend bewegen – Eigenbeteiligung bleibt keinem Diabetiker erspart, der mögliche Folgeschäden wie Herzinfarkt, Nervenschäden oder einen diabetischen Fuß vermeiden möchte.
Eine enge individuelle Betreuung durch einen Arzt kann Betroffene dabei erheblich unterstützen. Ein dänisches Forscherteam um Professor Niel de Fine Olivarius und Lars J. Hansen von der Universität Kopenhagen erfasste für eine Langzeitstudie insgesamt 19 Jahre lang die Werte von Typ-2-Diabetikern. Alle 1381 Teilnehmer waren zu Studienbeginn mindestens 40 Jahre alt und hatten erst kurz zuvor die Diagnose Diabetes erhalten.
Studie: Diabetiker intensiv und individuell betreut
Innerhalb der ersten sechs Jahre nach der Diagnose kümmerten sich Ärzte intensiv um die Patienten in der Interventionsgruppe, etwa indem sie mit ihnen gemeinsam Ziele besprachen und ihnen Rückmeldung gaben. Ein Teil der Mediziner hatte dabei spezielle Fortbildungen zur besseren Unterstützung von Diabetikern erhalten. Nach Ablauf der sechs Jahre wurden die Teilnehmer untersucht, 14 Jahre nach Studienbeginn ein weiteres mal.
Nach Angaben der Forscher konnten die intensiv betreuten Patienten über den gesamten Untersuchungszeitraum ihr Risiko für diabetische Folgekrankheiten gegenüber einer Kontrollgruppe um fast 20 Prozent senken. Studienleiter de Fine Olivarius betont vor allem den Nutzen von individuell zwischen Arzt und Patient festgelegten Zielvorgaben: „Es macht wenig Sinn, alle Patienten gleich zu behandeln“, erklärt er. „Um manche müssen wir uns mehr kümmern als um andere. Allgemeinärzte müssen in Zusammenarbeit mit den Patienten persönliche Ziele für Risikofaktoren wie Blutzucker, Blutdruck, Cholesterinspiegel und Gewicht setzen.“
Quelle: Universität Kophenhagen, DiabetologiaQuelle: Diabetes-Ratgeber
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