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BeitragVerfasst: Di 3. Sep 2019, 11:39 
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Auf der Suche nach neuen Therapien für Diabetes

MedUni-Projekt: Welche Umweltfaktoren zur Entstehung von Diabetes Typ 2 beitragen und welche neuen Therapien dagegen helfen könnten.

(Tanja Traxler, 02.09.2019)

In Österreich leben 600.000 bis 800.000 Menschen mit Diabetes Typ 2. Die genaue Zahl ist nicht bekannt, denn die Dunkelziffer bei der Erkrankung ist hoch. Nur etwa zwei Drittel der Betroffenen wissen vom Diabetes. Bei den Patienten kann das körpereigene Hormon Insulin, das von der Bauchspeicheldrüse gebildet wird, nicht mehr so wirken, wie es sollte. Die Folge: Die Zuckerkonzentration ist zu hoch.

Zwar gibt es bereits einige Therapien für Diabetes, wie beispielsweise das Spritzen von Insulin. Die Belastung für Betroffene der chronischen Erkrankung ist dennoch enorm: Nicht nur Insulin, auch andere Hormone werden fehlgeleitet, sagt Susanne Kaser, Professorin an der Medizinischen Universität Innsbruck. Als Folgeerscheinung ist dauerhaft eine Entzündung im Körper vorhanden, das Risiko für zahlreiche weitere Erkrankungen steigt.

Wie Philipp Leuschner, medizinischer Direktor von Boehringer Ingelheim, ausführt, haben Diabetes-Patienten ein bis zu vierfach erhöhtes Risiko, Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfälle oder Herzinfarkte zu erleiden. Weiters kann es zu Gefäßschäden kommen, die zu Amputationen führen. In Österreich werden jährlich rund 1,7 Milliarden Euro für die Behandlung von Diabetes aufgewendet – mehr als die Hälfte entfällt auf die späten Folgekomplikationen.

Sechsjähriges Projekt

Um neue Therapieansätze für Diabetes zu entwickeln, wurde an der Medizinischen Uni Innsbruck unter der Leitung von Kaser ein Christian-Doppler-Labor für Insulinresistenz eingerichtet, gemeinsam mit den Industriepartnern Merck Sharp & Dohme und Boehringer Ingelheim. Das Projekt läuft seit 2015 bis Ende 2021. Ziel ist es, die biochemischen Vorgänge bei Diabetes genauer zu untersuchen, um letztlich personalisierte Therapien zu entwickeln.

Diabetes hat eine stark erbliche Komponente, doch auch Umweltfaktoren spielen eine wesentliche Rolle. So ist der Hauptrisikofaktor für Diabetes Typ 2 Übergewicht. Kaser: "Wir bewegen uns zu wenig und ernähren uns nicht gesund. Das ist aber ein recht komplexes Thema, denn was bedeutet überhaupt eine gesunde Ernährung?" Im Christian-Doppler-Labor für Insulinresistenz beschäftigen sich die Forscher daher auch mit der Frage, was verschiedene Diäten in den Organen und Geweben bewirken.

Die Idee der Christian-Doppler-Labore (CD-Labore) ist international außergewöhnlich: Forscher aus dem akademischen Bereich und ein lokaler Unternehmenspartner setzen gemeinsam ein Projekt auf, in dem über eine Laufzeit von sieben Jahren ausgehend von Grundlagenforschung konkrete Produkte oder Modelle entwickelt werden. Analog gibt es dazu seit einigen Jahren Josef-Ressel-Zentren (JR-Zentren), die von Fachhochschulen gemeinsam mit einem Industriepartner durchgeführt werden und für fünf Jahre laufen.

Finanziert wird die Christian-Doppler-Gesellschaft (CDG) vom Digitalisierungsministerium, der Nationalstiftung und von Unternehmen. Für Florian Frauscher, Sektionschef für den Wirtschaftsstandort im Digitalisierungsministerium, ist die CDG eine "Leuchtturminitiative, die entsprechend dotiert werden muss", wie er im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach ausführte. Durch das Forschungsrahmengesetz wurde geregelt, dass die CDG künftig dreijährige Budgets erhält, die Höhe ist aber noch offen. "Wir brauchen einen Wachstumspfad, den die nächste Bundesregierung festlegen wird", sagt Frauscher.
Beim Europäischen Forum Alpbach stellte sich der neue Präsident der Christian-Doppler-Gesellschaft Martin Gerzabek erstmals in seiner neuen Funktion, die er seit 1. Juli innehat, vor. Der Professor für Ökotoxikologie und Isotopenanwendung war bis 2018 Rektor der Universität für Bodenkultur Wien. Als Erfolgsgeschichte der CDG nennt Gerzabek die Voestalpine. Mit insgesamt 40 Christian-Doppler-Laboren konnte das Unternehmen seine Innovationskraft beträchtlich steigern.

Durchbruch bei Anti-Aging

"Wenn Chanel sagt, dass sie die beste Anti-Aging-Creme, die es je gegeben hat, auf den Markt bringen konnten aufgrund der Zusammenarbeit mit dem CD-Labor für Biotechnologie der Hautalterung, ist das auch ein nennenswerter Erfolg", sagte Gerzabek. "550 Publikationen, 38 Erfindungsmeldungen und 16 Patente – die Bilanz für 2018 zeigt deutlich, was die Christian-Doppler-Gesellschaft leistet."

Von der nächsten Bundesregierung wünscht sich der neue CDG-Präsident ein höheres Budget, um mehr CD-Labore und JR-Zentren als bisher bewilligen zu können. Weiters will Gerzabek dazu beitragen, die Christian-Doppler-Gesellschaft in der Öffentlichkeit besser sichtbar zu machen und bei größeren und internationalen Unternehmen bekannter zu machen. "Viele internationale Konzerne sind in Österreich tätig, forschen hier aber nicht. Es wäre schön, wenn wir über die Christian-Doppler-Gesellschaft den einen oder anderen internationalen Großkonzern dazu bringen können, in Österreich zu forschen."


Quelle: DERSTANDARD https://about.derstandard.at


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Verfasst: Di 3. Sep 2019, 11:39 


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