Studie: Fußball ist gut fürs Diabetes-HerzGute Nachricht für Hobbykicker: Fußball spielen verbessert bei Typ-2-Diabetikern Herzleistung und Blutdruckwerte
Joggen? Langweilig! Diabetiker, die sich beim Sport mehr Abwechslung und Action wünschen, werden sich über ein aktuelles Forschungsergebnis aus Dänemark freuen. Diesem zufolge kann Fußball bei Typ-2-Diabetes dazu beitragen, Herzfunktion und Blutdruck günstig zu beeinflussen. Die Studie erschien im Journal Medicine & Science in Sports & Exercise.
Fußball bessert die Herzfunktion
Die Studie war recht klein, an ihr nahmen 21 männliche Typ-2-Diabetiker im Alter von 37 bis 60 Jahren teil. Sie hatten bislang keine Herzprobleme. Die eine Hälfte der Männer trainierte zweimal wöchentlich eine Stunde auf einem kleinen Fußballfeld – fünf gegen fünf. Die zweite Gruppe änderte nichts an ihrem Lebensstil und diente damit als Kontrollgruppe. Die Wissenschaftler erhoben vor und jeweils 12 und 24 Wochen nach Trainingsstart Daten unter anderem zum Blutdruck, zum maximalen Sauerstoffverbrauch und zur Intervalltrainingsleistung.
"Das Fußballtraining verbesserte signifikant die Flexibilität des Herzens", erklärt Co-Autor Jakob Friis Schmidt vom Kopenhagener Zentrum für Teamsportarten und Gesundheit. Der Herzmuskel habe deutlich besser gearbeitet. Und fügt sogar hinzu: "Das bedeutet, dass das Herz sich nach drei Monaten Training um zehn Jahre 'verjüngt' hat."
Körperliche Fitness senkt Risiko von diabetischen Folgeschäden
Auch die Blutdruckwerte besserten sich. Das Training senkte den oberen und unteren Blutdruck um jeweils 8 mmHg. Zudem stieg das maximale Sauerstoffvolumen um 12 Prozent. In der Studie litten 60 Prozent der Teilnehmer unter Bluthochdruck.
Beim Intervalltraining schnitten die fußballspielenden Teilnehmer um 42 Prozent besser ab. "Ein verbesserter Körperzustand verringert die Gefahr von weiteren Folgekrankheiten, die mit einem Typ-2-Diabetes einhergehen, und erleichtert es, mit den täglichen Aufgaben fertig zu werden und ein aktives Leben aufrecht zu erhalten", sagt Thomas Rostgard, ein weiterer Autor der Studie.
Fußball ist ein verletzungsanfälliger Sport
Vor zu viel Übermut sei jedoch gewarnt: Denn mit schnellen Sprints, harten Zweikämpfen und plötzlichen Richtungswechseln beim Dribbling gehört Fußball zu den Sportarten mit der größten Verletzungsgefahr. Wer über 35 Jahre alt ist und länger nicht mehr aktiv war, für den ist ein Check-up beim Arzt vorab Pflicht. Ein wichtiger Punkt ist zudem die Anpassung der Diabetestherapie an den Sport. Aber auch wenn Untrainierte auf dem Rasen nicht 100 Prozent geben können – besser als Fußball nur vom Fernsehsessel aus zu konsumieren, ist das allemal.
Quellen: University of Copenhagen, Medicine and Science in Sports and Exercise
Quelle: Diabetes-Ratgeber
http://www.diabetes-ratgeber.net