Pro-Diabetes Das Wissensforum


Qualitativ hochwertige und nützliche Fachinformationen für Betroffene und Interessierte gebündelt und zeitnah zur Verfügung gestellt
Aktuelle Zeit: So 28. Apr 2024, 22:32

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde



Forumsregeln


WICHTIGER HINWEIS: Die Aussagen im Forum sind grundsätzlich als Laien-Antworten zu werten, soweit nicht konkret anderweitig ausgewiesen. Eine Rechtsberatung ist weder beabsichtigt, noch wird diese durchgeführt. Aus den Antworten kann keinerlei Rechtsvebindlichkeit oder sonstige Verbindlichkeit oder Haftung abgeleitet werden. Im Zweifelsfalle Konsultieren Sie immer einen Anwalt oder Mediziner. Sollten Sie Ihre Rechte beeinträchtigt sehen, kontaktieren Sie immer zuerst den Administrator.
Kontakt: pro-diabetes@mail.de



Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 1 Beitrag ] 
Autor Nachricht
BeitragVerfasst: Mi 20. Nov 2013, 13:09 
Offline
Administrator
 Position des Users auf der Mitgliederkarte  Website besuchen  Profil

Registriert: Sa 16. Nov 2013, 19:00
Beiträge: 1972
Wohnort: Kerpen
Darmbakterien: Frühwarnsystem für Diabetes?

Forscher stellten bei Typ-2-Diabetikerinnen eine veränderte Zusammensetzung der Darmbakterien fest. Beeinflusst die Darmflora in unserem Körper unseren Stoffwechsel?

Bei Firmicutes oder Clostridium handelt es sich mitnichten um die Lager römischer Legionäre, die unbeugsame Dörfer in der gallischen Provinz bewachten. Vielmehr sind sie Bakterien, die den menschlichen Darm besiedeln. Unser Verdauungssystem beinhaltet etwa zehnmal so viele dieser Kleinstorganismen, wie der menschliche Körper Zellen besitzt. Sie spalten dort etwa Eiweiße oder wehren Krankheitskeime ab. Bei vielen Bakterien ist völlig unbekannt, welche Aufgaben sie im Darmtrakt übernehmen – oder ob sie überhaupt einen Nutzen haben.

Diabetes-Forscher spekulieren seit einiger Zeit, ob es einen Zusammenhang zwischen der Darmflora und der Zuckerkrankheit gibt. Drei Forschungsgruppen aus Schweden untersuchten nun die Zusammensetzung der Darmbakterien bei 145 europäischen Frauen. Diese verfügten entweder über einen bereits entwickelten Diabetes Typ 2, einen erhöhten oder normalen Blutzuckerspiegel. Die Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler im Fachblatt Nature.

Studie: Darmflora gibt Aufschluss über Stoffwechsellage

Das Team um Molekularmediziner Fredrick Bäckhed und Systembiologe Jens Nielsen fand bei den Diabetikerinnen eine veränderte Darmflora vor. Auf dieser Grundlage erstellten sie ein Modell, mit dessen Hilfe sie bei den Frauen mit erhöhten Blutzuckerwerten anhand ihrer Darmflora vorhersagen konnten, ob diese einen Diabetes-ähnlichen Stoffwechsel besaßen.

Noch unbekannt ist, ob diese Methode für den Einsatz in der Praxis taugt, etwa um potenzielle Diabetes-Patienten frühzeitig zu erkennen. Dazu wären größere Untersuchungen nötig, die die Ergebnisse bestätigen. Spannend ist die Frage, ob und wie Darmbakterien und die Zuckerkrankheit sich gegenseitig beeinflussen. "Die große Herausforderung ist nun herauszufinden, ob die Zusammensetzung der Darmmikroorganismen den Ausbruch von Diabetes fördert", sagt Autor Bäckhed. "Falls das der Fall ist, würde das neue Möglichkeiten aufzeigen, um die Krankheit zu verhindern."

Ernährung beeinflusst Darmflora

Die Bakterien im Darm setzen sich von Mensch zu Mensch unterschiedlich zusammen. Zum Teil nehmen wir auch mit unseren Lebens- und Ernährungsgewohnheiten Einfluss darauf. Wer beispielsweise viel Obst und Gemüse isst, hat eine andere Darmflora als jemand, der gerne viele fettige Speisen zu sich nimmt.

Die Mikroorganismen können wohl wiederum die Stoffwechsellage und die Nährstoffverwertung mit beeinflussen. Neben wichtigen Risikofaktoren wie erblicher Veranlagung, Übergewicht und Bewegungsmangel könnten also vielleicht auch die Kleinstlebenwesen in unserem Darm bei der Entstehung von Typ-2-Diabetes eine gewisse Rolle spielen, so vermuten Forscher. So besserte sich in einer niederländischen Studie der Zuckerstoffwechsel von übergewichtigen Männern mit Diabetes Typ 2, nachdem sie Darmbakterien von Schlanken erhalten hatten.

Darmbakterien: Auch bei Diabetes Typ 1 relevant?

Nicht nur bei Diabetes Typ 2 scheinen die Kleinstorganismen beteiligt zu sein. In einer weiteren, kürzlich veröffentlichten Studie setzten Forscher weiblichen Mäusen mit einer hohen genetischen Veranlagung für Typ-1-Diabetes die Darmbakterien von gesunden männlichen Mäusen ein. Danach erkrankten bedeutend weniger der genetisch vorbelasteten Nager an der Autoimmunkrankheit. Auch in diesem Fall ist noch unbekannt, inwiefern sich diese Erkenntnis in der Praxis anwenden lässt – und ob sie überhaupt auf den Menschen übertragbar ist.

Quellen: Nature, Universität Göteborg


Quelle: Diabetes-Ratgeber http://www.diabetes-ratgeber.net


Nach oben
 Profil Private Nachricht senden E-Mail senden  
Mit Zitat antworten  

 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Mi 20. Nov 2013, 13:09 


Nach oben
  
 

Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 1 Beitrag ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste


Ähnliche Beiträge

Netzwerk von Darmbakterien beeinflusst Autoimunprozess?
Forum: Diabetes Typ 1
Autor: Sid
Antworten: 0
Bauchspeicheldrüse kontrolliert die Darmbakterien
Forum: Diabetes Typ 2
Autor: Sid
Antworten: 0

Tags

Quelle

Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron



Bei iphpbb3.com bekommen Sie ein kostenloses Forum mit vielen tollen Extras
Forum kostenlos einrichten - Hot Topics - Tags
Beliebteste Themen: Erde, Quelle, Rap, Bild, Gesundheit

Impressum | Datenschutz