Zerstörte insulinproduzierende Zellen: Ist „umschulen“ besser als ersetzen?New York, 4. Juli (Biermann) – Durch die Ausschaltung eines einzigen Gens haben amerikanische Forscher menschliche Gastrointestinalzellen in eine insulinproduzierende Zellen umgewandelt und somit im Prinzip gezeigt, dass eine solche „Umschulung“ möglich ist.
„Es gibt schon lange die Vorstellung, eine Zelle in eine andere zu verwandeln“, erklärt der Hauptautor der in „Nature Communications“ veröffentlichten Studie, Dr. Domenico Accili vom Columbia University Medical Center. „Bis jetzt war man aber noch nicht in der Lage, durch Manipulation an einer einzigen Stelle eine voll funktionsfähige insulinproduzierende Zelle herzustellen.“
Die neuen Forschungsergebnisse eröffnen nun die Möglichkeit, Zellen, die durch einen Typ-1-Diabetes zerstört worden sind, durch solche zu ersetzen, denen man die Insulinausschüttung gewissermaßen „beibringen“ kann. So sei ein Ersatz zerstörter Zellen leichter zu handhaben als mithilfe einer Transplantation neuer Zellen, die aus embryonalen oder adulten Stammzellen hergestellt worden sind, meinen die Studienautoren.
Sie konnten in einem Modell mit menschlichem Darmgewebe Zellen durch eine Deaktivierung des FOXO1-Gens dazu bringen, in Reaktion auf eine Stimulierung mit Glucose Insulin zu produzieren. In einer schon früher an Mäusen durchgeführten Studie wurde das so produzierte Insulin in die Blutbahn ausgeschüttet, verhielt sich dort wie normales Insulin und konnte bei diabetischen Mäusen den Blutzuckerspiegel nahezu normalisieren.
Quelle: Columbia University Medical Center, 30.06.2014Pressemitteilung: BD Medical - Diabetes Care
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