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Alternativen zu rotem Fleisch zahlen sich aus

Do 17. Dez 2020, 10:33

Alternativen zu rotem Fleisch zahlen sich aus

Wissenschaftliche Unterstützung: Dr. Christina Holzapfel

Fleisch vom Rind, Schwein und Schaf, so genanntes rotes Fleisch, und auch die daraus hergestellten Fleisch- und Wurstwaren sind lecker, stehen aber im Verdacht, das Typ-2-Diabetes-Risiko zu erhöhen. Daher wird schon seit längerem empfohlen, den Verzehr einzuschränken. Alternativen gibt es viele: Fisch, Geflügel, Milchprodukte, Eier, Cerealien, Hülsenfrüchte und Nüsse enthalten ebenfalls wertvolle Proteine. Aber welche dieser Nahrungsmittel senken tatsächlich als alternative Eiweißquellen das Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken?

Ein internationales Forscherteam ist dieser Frage mit Hilfe statistischer Modelle auf den Grund gegangen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nutzten Daten aus der großangelegten EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition). Hier wurden Gesundheitsdaten von zehntausenden Teilnehmenden in acht europäischen Ländern erhoben und archiviert. Die EPIC-InterAct-Studie erfasste dabei speziell Daten von Men­schen mit Typ-​2-Diabetes. Für ihre Analysen wählten die Forschenden aus diesem Informationspool 11.741 Personen mit Typ-2-Diabetes sowie 15.450 Personen für eine Vergleichsgruppe aus. Von allen lagen detaillierte Selbstangaben zu Lebensstil und Essgewohnheiten vor.

Durch Vergleich der beiden Gruppen konnten die Forschenden errechnen, wie sich das Diabetes-Risiko verändert, wenn rotes oder verarbeitetes Fleisch ersetzt wird durch die alternativen Proteinquellen Geflügel, Fisch, Käse, Joghurt, Milch, Eier, Hülsenfrüchte, Nüsse oder Cerealien.

Al­ter­na­ti­ve Pro­te­in­quel­len: Käse, Jo­ghurt, Nüsse und Ce­rea­li­en

Es konnte gezeigt werden, dass das Ri­si­ko, an Typ-​2-Diabetes zu er­kran­ken, um etwa 10 Prozent sinkt, wenn täglich eine Portion rotes Fleisch (50 Gramm) ersetzt wird durch 30 g Käse, 70 Gramm Joghurt, 10 Gramm Nüsse oder 30 Gramm Cerealien.

Keine statistisch nachweisbare Senkung des Typ-2-Diabetes-Risikos brachte der Ersatz von rotem Fleisch durch Fisch, Geflügel, Milch, Eier oder Hülsenfrüchte.

Warum wirkt sich der Verzehr alternativer Proteinquellen positiv aus? Die Auswertungen deuten darauf hin, dass das im roten Fleisch enthaltene Eisen eine Rolle spielt. Ein Überangebot führt zu einer Überfüllung der körpereigenen Eisenspeicher und einer Schädigung der insulinproduzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse. Auch die Nitrate und Nitrite aus verarbeitetem Fleisch haben negative Auswirkungen auf die Betazellen. Entscheidend scheint aber auch der Body-Mass-Index zu sein: Statistisch geht der Fleischverzehr einher mit einem erhöhten Körpergewicht, vermehrten Entzündungen und zunehmender Insulinresistenz.

Obwohl die Studie durch eine relative große Fallzahl besticht, geben die Autoren zu bedenken, dass es sich um eine reine Beobachtungsstudie handelt und die Ergebnisse auf einer statistischen Modellierung basieren, d.h. keine Person hat ihre Ernährung umgestellt und eine Portion rotes Fleisch durch eine Portion Käse ersetzt. Die Ernährungsgewohnheiten wurden zudem von den Studienteilnehmenden selbst protokolliert und nicht im Rahmen einer kontrollierten randomisierten Studie erhoben.

Trotzdem empfehlen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zur Vor­beu­gung von Typ-​2-Diabetes den Konsum von rotem beziehungsweise verarbeitetem Fleisch einzuschränken, um die insulin-produzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse zu schützen. Als alternative Proteinlieferanten eignen sich besonders fermentierte Milchprodukte, Nüsse und Cerealien. Dabei ist anzumerken, dass im Sinne eines gesundheitsförderlichen Körpergewichts auf den Fett- und Zuckergehalt der entsprechenden Produkte geachtet werden sollte.


Quelle:
Ibsen, D. B. et al.: Re­pla­ce­ment of Red and Pro­ces­sed Meat With Other Food Sources of Pro­te­in and the Risk of Type 2 Dia­be­tes in Eu­ropean Po­pu­la­ti­ons: The EPIC-​InterAct Study. https://care.diabetesjournals.org/content/43/11/2660 In: Diabetes Care, 2020, 43: 2660-2667




Pressemitteilung: diabinfo - Diabetes vorbeugen https://www.diabinfo.de

Do 17. Dez 2020, 10:33

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