Zu viel und zu wenig Schlaf erhöhen das DiabetesrisikoDARIEN, 02. Oktober (Biermann) – Jetzt, wo die Tage wieder kürzer und die Nächte länger werden, steigt bei so manchem auch das Schlafbedürfnis. Doch Vorsicht: Amerikanische Forscher haben herausgefunden, dass wer dauerhaft zu viel – allerdings auch zu wenig – schläft, damit sein Risiko für Diabetes und andere chronische Erkrankungen erhöht.
Forscher der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) konnten in einer aktuellen Untersuchung sowohl zu viel (10 Stunden oder mehr) als auch zu wenig Schlaf (6 Stunden oder weniger) bei Personen ab 45 Jahren mit dem Auftreten chronischer Krankheiten wie Diabetes, Fettleibigkeit, Angststörungen oder koronarer Herzkrankheit in Zusammenhang bringen. Die American Academy of Sleep Medicine (AASM) rät daher Patienten, die an solchen Erkrankungen leiden, mit einem Schlafmediziner darüber zu sprechen, wie sie ihre Schlafgewohnheiten verbessern können.
„Es ist wichtig, das Erwachsene sich bemühen, sieben bis neun Stunden Schlaf pro Nacht zu bekommen, damit sich der gesundheitliche Nutzen des Schlafes entfalten kann. Das trifft besonders auf Personen zu, die mit einer chronischen Erkrankung zu kämpfen haben“, erklärte AASM-Präsident Dr. M. Safwan Badr. „Häufige krankhafte Schlafstörungen – wie die Schlafapnoe oder Insomnie – treten häufig bei chronisch kranken Menschen auf und können verhindern, dass sie fest schlafen. Wenn man also aufwacht und erschöpft ist, sollte man einen Schlafmediziner aufsuchen, um festzustellen, ob es ein Problem gibt. Wird eine Schlafstörung festgestellt, könnte eine Behandlung derselben die Krankheitssymptome beträchtlich lindern und die Lebensqualität verbessern.“
„Einige der Zusammenhänge zwischen einer ungesunden Schlafdauer und chronischen Erkrankungen haben sich in der Vergangenheit durch häufig auftretende seelische Probleme und Fettleibigkeit erklären lassen”, erklärt Prof. Janet B. Croft, die ebenfalls an der Studie beteiligt war. „Das lässt darauf schließen, dass Ärzte bei Patienten mit chronischen Erkrankungen neben der Schlafgesundheit auch das seelische Wohlbefinden und das Körpergewicht im Auge behalten sollten.“
In ihrer Studie, die in der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift „SLEEP” erschienen ist, berichten die Wissenschaftler, dass bei Kurzzeitschläfern (im Vergleich zu Personen mit einer normalen Schlafdauer von 7-9 Stunden) zusammen mit Fettleibigkeit und häufigen seelischen Problemen auch koronare Herzerkrankungen, Schlaganfall und Diabetes häufiger auftraten. Dasselbe traf auch Langschläfer zu – wobei die Zusammenhänge mit Diabetes, koronarer Herzkrankheit und Schlaganfall hier sogar ausgeprägter waren.
„Wenn man länger schläft, heißt das nicht zwangsläufig, dass man gut schläft. Es ist auch wichtig zu verstehen, dass sowohl die Qualität als auch die Quantität einen Einfluss auf die Gesundheit haben“, unterstreicht Badr. „Ein gesunder, ausgewogener Lebensstil beschränkt sich nicht auf die Ernährung und körperliche Fitness – wann und wie man schläft, ist genauso wichtig wie was man isst oder ob man Sport treibt.”
An der Studie hatten mehr als 54.000 Personen im Alter von mindestens 45 Jahren teilgenommen. Fast ein Drittel von ihnen wurde als Kurzzeitschläfer identifiziert, was bedeutet, dass sie im Durchschnitt sechs Stunden oder weniger Schlaf bekamen. Mehr als 64 Prozent der Probanden hatten eine optimale Schlafdauer, und nur vier Prozent waren Langschläfer.
Quellen: American Academy of Sleep Medicine, 01.10.2013Pressemitteilung:BD Becton Dickinson
http://www.bd.com/de