Zeitpunkt der ersten festen Nahrung entscheidet auch über Typ-1-DiabetesDENVER, 7. August (Biermann) – Gewöhnt man Babys zu früh oder zu spät an feste Nahrung, kann dies offenbar zur Entstehung eines Typ-1-Diabetes beitragen, wie amerikanische Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „JAMA Pediatrics” berichten.
Mediziner beobachten eine Zunahme des Typ-1-Diabetes auf der ganzen Welt, wobei eine der am raschesten ansteigenden Raten bei Kleinkindern im Alter bis zu fünf Jahren zu verzeichnen ist. Daher interessiert sich die Forschung besonders für die Ernährung von Kleinkindern, um den Gründen für diese Entwicklung auf die Spur zu kommen.
Brittni Frederiksen von der University of Colorado und ihre Kollegen untersuchten daher den Zusammenhang zwischen frühkindlicher Ernährung und dem Risiko für Typ-1-Diabetes. Sie stellten dabei fest, dass es zu einem erhöhten Risiko führt, wenn Kinder früh (vor dem vierten Lebensmonat) oder spät (sechs Monate oder älter) an feste Nahrung gewöhnt werden. Insbesondere wurde ein erhöhtes Risiko für Typ-1-Diabetes beobachtet, wenn Obst, Reis oder Hafer früh auf den Speisezettel kamen. Wurden die Babys hingegen noch gestillt, wenn man anfing, Weizen und Gerste zu füttern, sank das Risiko.
„Unsere Daten deuten darauf hin, dass viele Lebensmittel und Antigene eine Rolle spielen, und dass ein komplexer Zusammenhang zwischen dem Zeitpunkt und der Art der Ernährung von Kleinkindern einerseits und dem Risiko für Typ-1-Diabetes andererseits besteht”, erklären die Studienautoren.
Nach ihrer Auffassung gibt es eine Art sicheres Zeitfenster zwischen dem vierten und dem fünften Lebensmonat, in dem man Kleinkinder an feste Nahrung gewöhnen sollte. Um das Risiko für Typ-1-Diabetes so gering wie möglich zu halten, sollte parallel auch noch gestillt werden, betonen sie.
Quelle: JAMA Pediatr, 08.07.2013 (Vorabveröffentlichung online)
Pressemitteilung: BD Medical - Diabetes Care
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