Unter wirtschaftlicher Existenzangst und Sparmaßnahmen leidet auch die DiabeteskontrolleBOSTON, 7. Januar (Biermann) – Diabetiker, die sich Sorgen darüber machen müssen, wie sie Lebensmittel und Medikamente bezahlen können, haben laut einer aktuellen wissenschaftlichen Studie tendenziell auch ihre Erkrankung nicht gut im Griff.
Amerikanische Forscher hatten an mehr als 400 Patienten die Zusammenhänge zwischen wirtschaftlicher Unsicherheit beziehungsweise Armut und der Diabeteskontrolle untersucht. Gut 19 Prozent der Probanden hatten dabei angegeben, bei Lebensmitteln sparen zu müssen, während mehr als 27 Prozent nach eigener Aussage aufgrund finanzieller Schwierigkeiten Abstriche bei Medikamenten machten.
Fast elf Prozent machten sich wegen ihrer Geldnöte Sorgen um ihre Wohnungssituation und gut 14 Prozent hatten Probleme, ihre Energieversorgung sicherzustellen. Etwa 39 Prozent litten nach eigenen Angaben in mindestens einer Hinsicht an materieller Armut. Bei 46 Prozent der Probanden beobachteten die Mediziner eine – gemessen an Faktoren wie dem Hämoglobin-A1c-Wert (Langzeitblutzucker), dem Wert für LDL-Cholesterin („schlechtes“ Cholesterin) und dem Blutdruck – schlechte Diabeteskontrolle.
Laut den Studienergebnissen stand die notgedrungene Einsparung von Lebensmitteln mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für eine schlechte Diabeteskontrolle und mehr Arztbesuchen in Zusammenhang, nicht aber mit notfallmäßigen Arztkontakten. Eine Unterversorgung mit Medikamenten aus Kostengründen war ebenfalls mit einer schlechten Diabeteskontrolle und mehr notfallmäßigen Arztbesuchen verbunden.
Eine unsichere Wohnungssituation hingegen führte zwar mit höherer Wahrscheinlichkeit zu mehr ambulanten Arztbesuchen, aber eher nicht zu einer schlechten Diabeteskontrolle oder notfallmäßigen Arztkontakten.
Quelle: JAMA Internal Medicine, 29.12.2014
Pressemitteilung: BD Medical - Diabetes Care
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