diabetesDE fordert gezielte Früherkennung bei hohem Risiko für Diabetes Typ 2Check-up 35 der Krankenkassen unzureichend.
Bluthochdruck, erhöhte Fettwerte und Übergewicht steigern das Diabetes Typ 2-Risiko. Gezielte Untersuchungen eines Diabetes bei Patienten mit diesen Risikofaktoren können die Früherkennungsrate der Stoffwechselerkrankung daher verbessern. Experten von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe fordern, dies im Präventionsgesetz zu berücksichtigen. Denn in Deutschland wird Diabetes Typ 2 viel zu spät diagnostiziert – im Schnitt erst acht bis zehn Jahre nach Auftreten der Erkrankung. Wer ein erhöhtes Diabetes-Risiko hat und seine Blutwerte testen lassen sollte, erklärt Dr. med. Andreas Lueg, Arzt an der Diabetologischen Schwerpunktpraxis in Hameln, im nächsten Experten-Chat am 6. Februar 2014. Fragen können ab sofort unter
http://www.diabetesde.org/experten-chat gestellt werden.
Nachdem der Bundesrat das vom Bundestag beschlossene Präventionsgesetz zwei Tage vor der Bundestagswahl 2013 nicht abschließend beraten konnte, soll es laut Koalitionsvertrag noch 2014 verabschiedet werden. „Leider ist ein entschlossener Paradigmenwechsel hin zur Verhältnisprävention auf Bevölkerungsebene, wie er heute von Weltgesundheitsorganisation und Vereinten Nationen dringend empfohlen wird, noch nicht erkennbar. Von dem neuen Präventionsgesetz erwarten wir jedoch, dass es die Volkskrankheit Diabetes Typ 2 prioritär neu verankert“, so Professor Dr. med. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE und Chefarzt am Kinderkrankenhaus auf der Bult in Hannover. Denn Herz- und Gefäßkrankheiten als Folge von Diabetes seien lebensbedrohlich, nicht zu unterschätzen sei zudem das volkswirtschaftliche Ausmaß der Volkskrankheit.
„Personen mit einem hohen Diabetes-Risiko sollten sich vom Haus- oder Betriebsarzt gezielt untersuchen lassen“, rät der diabetesDE-Chat-Experte Lueg. Damit jeder sein individuelles Diabetes-Risiko einschätzen kann, empfehlen Diabetologen, zunächst die zehn Fragen des Deutschen Diabetes Risiko Tests zu beantworten. Hier werden unter anderem Alter, sportliche Aktivität, Taillenumfang und Größe abgefragt. Die Auswertung erfolgt direkt online unter
http://www.diabetesde.org/risikotest oder im Gespräch mit dem Arzt.
Unzureichend bei der Früherkennung von Diabetes Typ 2 sei der Gesundheits-Check ab 35, den die Krankenkassen alle zwei Jahre anbieten, beklagt Lueg. Diesen nehmen nur 19 Prozent der Männer und 46 Prozent der Frauen mindestens einmal wahr. Der Check-up selbst reiche zudem nicht aus: „Wer beim Check-up als Diabetes-Risikopatient identifiziert wird, sollte auch seine HbA1c- und Blutfettwerte überprüfen lassen“, so Lueg. Anschließend empfiehlt er eine jährliche Kontrolle.
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe fordert die schwarz-rote Koalition auf, ein gezieltes Screening auf Risikogruppen und anschließende Maßnahmen zur Früherkennung des Diabetes Typ 2 im neuen Präventionsgesetz zu berücksichtigen. „Für Hochrisikopatienten fordern wir zudem flächendeckend qualitätsgesicherte Vorsorgeangebote“, sagt Professor Danne.
Die Forderung „Früherkennung ausbauen – Untersuchung auf Diabetes bei Personen mit hohem Diabetesrisiko!“ hat die gemeinnützige Organisation schriftlich im Rahmen der Kampagne „Diabetes STOPPEN – jetzt!“ festgehalten. Alle Forderungen im Detail unter:
http://www.diabetes-stoppen.de/kampagne ... ng-sichern Quellen:
Gesundheitsbericht 2014, S. 16ff
http://www.diabetesde.org/ueber_diabete ... al/#c23121Pressemitteilung: diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
http://www.diabetesde.org