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BeitragVerfasst: So 17. Nov 2013, 11:13 
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Unterstützung für den eigenverantwortlichen Diabetes-Patienten

Diabetologische Schwerpunktpraxen (DSP) sind eine medizinische Anlaufstelle für Menschen mit Diabetes, die eine intensivere Betreuung als die des Hausarztes benötigen, aber – wie 98 Prozent aller Diabeteskranken – nicht stationär behandelt werden müssen. Dank dieser Praxen können seit einigen Jahren sowohl die Schulungen von Diabetes-Patienten im Umgang mit Ihrer Krankheit als auch Stoffwechselneueinstellungen weitgehend ambulant durchgeführ t werden. Dies war bis vor 15 Jahren nur in Kliniken möglich.

Entstehung

Patientenschulungen gibt es seit den 80er Jahren. Damals setzten einige Ärzte des Universitätsklinikums Düsseldorf strukturierte fünftägige Patientenschulungen an Stelle mehrwöchiger Krankenhausaufenthalte. In diesen Schulungen vermittelten sie den Diabetes-Patienten die richtige Insulin-Injektionstechnik, die Einschätzung von Nahrungsmitteln, das richtige Verhalten bei Krankheit oder sportlichen Aktivitäten und die Kontrollmöglichkeiten durch Harn- und Blutzuckertests.
So erwarben die Patienten die praktischen und theoretischen Kenntnisse, um ihre Krankheit selber besser zu handhaben. Der Unterricht erfolgte nicht durch die Diabetologen selbst, sondern durch speziell ausgebildete Krankenschwestern und Diätassistentinnen, weil diese näher an den Patienten sind. Daher können sie einen guten Kontakt zu ihnen aufbauen und das Wissen verständlicher vermitteln als Ärzte. Die Nachfrage der Patienten war so enorm, dass sich die Schulungsmöglichkeiten innerhalb weniger Jahre auf ganz Nordrhein-Westfalen ausweiteten. Die Ende der 90er Jahre zwischen den Krankenkassen und der kassenärztlichen Vereinigung im Bereich Nordrhein geschlossenen „Diabetes-Strukturverträge“ schafften die wirtschaftliche Grundlage für niedergelassene Diabetologen, um ambulant Diabetes-Schulungen durchführen zu können. Heute gibt es bundesweit ca. 1.100 Schwerpunktpraxen, 100 davon in NRW.

Personal und Know-How

In jeder DSP gibt es einen oder mehrere Diabetologen sowie mindestens einen Diabetesberater oder Diabetesassisenten und meist auch einen Wundassistenten. Diabetologen sind Ärzte, die eine 80-stündige Weiterbildung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) oder eine entsprechende Schulung der zuständigen Ärztekammer absolviert haben. Sie müssen regelmäßige Fortbildungen nachweisen, an fachspezifischen Rhetorik- und Didaktikseminaren teilnehmen und eine Verhaltenstherapeutische Qualifikation vorweisen, um auch psychologisch in die Behandlung eingreifen zu können. Neben den Schwerpunktpraxen gibt es auch Hausärzte mit Diabetologenausbildung, in deren Praxen der Anteil der Diabetiker jedoch geringer ist als bei den Fachärzten. Um in allen Praxen eine hohe Behandlungsqualität zu sichern, begleiten die Diabetologen in Zusammenarbeit mit den Hausärzten die Patienten teilweise über Jahre hinweg. So können beide Seiten überprüfen, ob alle notwendigen Untersuchungen in den vorgesehenen Zeitabständen erfolgten und welche Ergebnisse erzielt wurden. Der Patient wird dabei immer als mündiger Partner angesehen, der auf die Behandlung und deren Verlauf Einfluss nehmen kann.
Der Diabetesberater kann nach einer einjährigen Ausbildung Beratungen und Schulungen mit unterschiedlichen Therapiekonzepten für Patienten mit Diabetes Typ 1 und Typ 2, sowie für Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes durchführen. Er verfügt sowohl über Fachkenntnisse als auch über pädagogische Fähigkeiten, mit deren Hilfe er den Patienten das komplexe Wissen über den Umgang mit Diabetes im Lebensalltag vermittelt. Außerdem ist der Diabetesberater häufig für die Weiterbildung der anderen Mitarbeiter des Teams, aber auch anderer Praxen mit zuständig. Diabetesassistenten sind in den meisten Fällen ursprünglich Arzthelferinnen, die an einer vierwöchigen Weiterbildung nach DDG-Richtlinien teilgenommen haben. Sie können Patienten mit Diabetes Typ 2 und Schwangerschaftsdiabetes schulen und beraten. Zudem organisieren sie meist die Diabetesbehandlung in den Praxen. Ergänzt wird das Team durch den Wundassistenten, der den Diabetologen bei der Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms unterstützt. Bei diesem Syndrom bilden sich Geschwüre an den Füßen, die sich oft ausdehnen und zur Amputation von Fußteilen führen können. Da die speziellen Kenntnisse um die Wundheilungsstörungen bei Diabetikern von großer Bedeutung für den Behandlungserfolg sind, absolviert auch der Wundassistent eine separate Schulung. In lokalen „Fußnetzen“ haben sich Wundassistenten, Ärzte und Kliniken zusammengeschlossen, um Patienten mit dem Diabetischen Fuß-Sydrom bestmöglich versorgen zu können.

Erfolgreiche Behandlung

Um das komplexe Krankheitsbild des Diabetes optimal zu behandeln, arbeiten die Diabetologen sowohl mit den Fachärzten angrenzender Disziplinen, z. B. Kardiologen, Augenärzten, Psychologen, (Gefäß-)Chirurgen, Gynäkologen und Neurologen, zusammen als auch mit Pflegediensten, oder Schuhmachern. Zudem müssen die Diabetologen Schulungsmaterialien und - programme sowie diagnostische Geräte zur Messung von Blutzucker und HbA1c (Langzeit-Glukosewert) in der Praxis vorhalten.
Die Patienten fühlen sich in den DSP wohl, da sie als Partner angesehen werden und Verantwortung für sich selbst übernehmen können. Die Schulungen der Patienten sind nötig, um diese umfangreich über ihre Krankheit und deren Behandlung zu informieren, damit sie mit dieser Verantwortung umzugehen lernen. Auf diese Weise können akute und langfristige Komplikatio nen vermieden werden und die Lebensqualität der Patienten bleibt erhalten, bzw. wird verbessert. Die Behandlungsmöglichkeiten bei Diabetes haben sich seit in den vergangenen 30 Jahren stark erweitert und verbessert. 1980 lag die Lebenserwartung von Typ1-Diabetikern etwa 15 Jahre unter der von Nicht-Diabetikern. Die Wahrscheinlichkeit, zu erblinden oder an die Dialyse zu kommen, war groß. Schwangere Diabetikerinnen hatten ein zehnfach erhöhtes Risiko, ein missgebildetes Kind zur Welt zu bringen. Auch die Stoffwechseleinstellung glich früher einem Glücksspiel, denn die durchschnittliche Stoffwechsellage vorausgegangener Monate konnte nur in Speziallabors wie dem der Uniklinik Düsseldorf beurteilt werden. Heute können Diabetiker ein weitgehend normales Leben führen und ihre Lebenserwartung liegt auf dem gleichen Niveau wie die gesunder Menschen. Hierzu tragen die diabetologischen Schwerpunktpraxen einen großen Teil bei.

BdSN Pressebüro
Ziegs Kuchel Müller Communication Service, Regina Owert
Telefon 0221 / 50 29 46-45, Fax -49, E-Mail: r.owert@zkm-koeln.de




Pressemitteilung: Berufsverband der diabetologischen Schwerpunktpraxen in Nordrhein - (BdSN) http://www.bdsn.de


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Verfasst: So 17. Nov 2013, 11:13 


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