Übergewichtige Typ-2-Diabetiker: Zwei versus sechs MahlzeitenÜbergewichtige mit Typ-2-Diabetes können ihr Gewicht mit zwei Mahlzeiten pro Tag offenbar deutlicher senken als die entsprechende Kalorienmenge auf sechs Mahlzeiten zu verteilen. Dieses Ergebnis präsentierte eine tschechische Forschergruppe um Dr. Hana Kahleova auf dem diesjährigen Kongress der American Diabetes Association (ADA) in Chicago.
An der kleinen Studie nahmen 54 Menschen mit Typ-2-Diabetes teil, die mit oralen Antidiabetika behandelt wurden und einen durchschnittlichen Body-Mass-Index (BMI) von 32,6 hatten. Die Teilnehmer wurden für zwölf Wochen auf eine kalorienreduzierte Diät gesetzt und zufällig auf zwei Gruppen aufgeteilt. Gruppe A erhielt die tägliche Kalorienmenge auf sechs Mahlzeiten verteilt (zwischen 6 und 21 Uhr, drei Haupt- und drei Zwischenmahlzeiten), Gruppe B bekam die gleiche Kalorienzahl und Nährstoffzusammensetzung verteilt auf Frühstück (zwischen 6 und 10 Uhr) und Mittagessen (zwischen 12 und 16 Uhr, kein Abendessen).
Während der zwölfwöchigen Phase verringerte sich in beiden Gruppen der BMI, in der Gruppe mit zwei Mahlzeiten (Gruppe A) allerdings deutlich stärker. Er sank hier durchschnittlich um 1,23 Punkte im Vergleich zu 0,82 Punkten in der Gruppe mit sechs Mahlzeiten (Gruppe B). Dies entspricht einer Gewichtsabnahme in Gruppe A um 2,3 kg und 3,7 kg in Gruppe B. Ferner nahm in beiden Gruppen auch der Fettgehalt in der Leber ab, wiederum stärker in der Gruppe mit zwei Mahlzeiten pro Tag. Ein hoher Fettgehalt in der Leber begünstigt Insulinresistenz und erhöhte Blutzuckerwerte.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass wenige große Mahlzeiten im Rahmen einer kalorienreduzierten Ernährung für Patienten mit Typ-2-Diabetes sich günstiger auswirken könnten als täglich mehrere kleine Mahlzeiten
Quellen:
49. EASD Barcelona 2013, Virtual Meeting: Kaleova, H. et al.: The effect of frequency of meals on body weight, HbA1C and resting energy expenditure in patients with type 2 diabetes. Ärzte Zeitung Online: Typ-2-Diabetes: Weniger is(s)t mehr. Pressemeldung vom 04.07.2013
Veröffentlicht auf: Diabetesinformationsdienst München Helmholtz Zentrum München
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